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SinnLeffers-Chef Lutz Hockemeyer blickt optimistisch nach vorn.

SinnLeffers kleiner, aber feiner

Modehaus investiert drei Millionen Euro - Parfümeriekette Müller kommt

Von Jürgen Rahe
Bielefeld (WB). Im neuen Jahr wird das Modehaus SinnLeffers in neuem Glanz erstrahlen. Geplant ist, im Februar mit einem sechsmonatigen Umbau zu beginnen. Dies allerdings nicht auf der bisherigen Gesamtfläche. Einen Teil des Gebäudes übernimmt vielmehr die bundesweite Parfümerie- und Drogeriekette Müller aus Ulm.

Sowohl das Ulmer Unternehmen als auch SinnLeffers in Bielefeld bestätigten gestern gegenüber dem WESTFALEN-BLATT das geplante Umbauprojekt. SinnLeffers-Geschäftsführer Lutz Hockemeyer (40) sieht in der Verringerung der Fläche keine negative Tendenz, sondern einen an den Markt angepassten Schritt. »Wir wollen uns in Zukunft modern und innovativ präsentieren und die Hochwertigkeit unserer Mode deutlicher herausstellen. Und das geht vor allem, wenn man im Topmarkenbereich zulegt, noch mehr Gewicht auf Service legt und das Angebot optimiert.«
Das optimierte Konzept sei sehr viel versprechend und auch eine Herausforderung für die 120 Mitarbeiter, die bereits von den Plänen unterrichtet sind. Das Gute in diesem Zusammenhang ist: Kein Mitarbeiter soll entlassen werden.
Von dem Bielefelder Umbauprojekt wird auch eine Signalwirkung auf die anderen 47 SinnLeffers-Filialen in Deutschland ausgehen. »Unser neues Haus wird Modellcharakter für alle anderen Filialen haben«, sagt Hockemeyer. Diese Geschäftsstrategie soll am Ende zum Ziel haben, dass SinnLeffers an jedem seiner Mode-Standorte zur den »Top Drei«-Anbietern gehört.
SinnLeffers lässt sich das Bielefelder Projekt rund drei Millionen Euro kosten. Und das passt zu einem äußeren Anlass. So wurde vor 75 Jahren das Modehaus Leffers gegründet.
Mitte der 90er Jahre kam es dann zur Firmenverknüpfung SinnLeffers. Einen weiteren bedeutenden unternehmerischen Schritt wagte das Unternehmen mit zentralem Sitz in Hagen, als man die Partnerschaft zu Karstadt/Quelle aufgab. SinnLeffers wird jetzt inhabergeführt. Der Jahresumsatz aller 47 Filialen beträgt nach eigenen Angaben rund 500 Millionen Euro.
Gleichwohl habe es die Textilbranche heutzutage nicht einfach, erklärt Hockemeyer. »Die Leute sparen gerade in diesem Bereich und gönnen sich lieber eine Reise.«
Zu weiteren Einzelheiten wollte Hockemeyer gestern noch nicht Stellung nehmen. Zumal auch letzte Dinge mit dem Bauordnungsamt abgestimmt werden müssten. »Im Januar werden wir offiziell unsere Umbaupläne vorstellen.«
Klar ist indes, dass SinnLeffers den Gebäudetrakt in Richtung Hauptbahnhof behält und das Unternehmen Müller in den Trakt Richtung Jahnplatz einziehen wird. Die Müller Ltd. & Co. KG, die auch Schreib- und Spielwaren, Multimedia sowie Haushalt im Sortiment hat, wirbt mit ansprechendem Logo: »Einkaufen bei Müller macht glücklich.«

Artikel vom 22.12.2006