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Jammer um Kabeljau

EU einigt sich über Fischerei-Quoten für 2007


Brüssel (dpa). Die starken Fischerei-Nationen in der EU haben sich im Marathon-Poker um Fangquoten für 2007 über Bedenken von Umweltschützern hinweggesetzt. Die EU-Staaten einigten sich in der Nacht zum Donnerstag zwar auf Schutzmaßnahmen. Sie fielen aber deutlich schwächer als die Vorschläge der EU-Kommission aus.
Organisationen wie der World Wide Fund For Nature (WWF) und Greenpeace verurteilten die Entscheidung der EU-Agrar- und Fischereiminister als schwere ökologische Sünde. »Besonders für den Kabeljau sieht es finster aus«, sagte Greenpeace-Experte Thilo Maack. Dem stimmte der WWF zu: »Der Kabeljau nähert sich immer schneller der kommerziellen Ausrottung.«
EU-Fischereikommissar Joe Borg, der den Mitgliedstaaten vor Verhandlungsbeginn am Dienstag eine Kürzung der Höchstfangmenge für Kabeljau von einem Viertel vorgeschlagen hatte, musste zurückstecken. Letztlich wurden die Fangmengen an der schottischen Westküste und in der keltischen See um 20 Prozent, in den restlichen Fanggebieten um 15 Prozent und in den gemeinsamen Gewässern mit Norwegen um 14 Prozent gesenkt. Je nach dem, welche Maschengröße ihre Netze haben, verlieren die Fischer zwischen 7 und 10 Prozent ihrer Fangtage.

Artikel vom 22.12.2006