22.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Verzicht auf Cent-Beträge
bringt 12 648 Euro ein

Spende der Stadtwerke-Mitarbeiter


Bielefeld (hu). Für jeden Einzelnen sind es monatlich nur Cent-Beträge, auf die er verzichtet - im Laufe eines Jahres kommt so jedoch eine große Summe für gute Zwecke zusammen. Seit Jahren bittet der Betriebsrat der Stadtwerke Bielefeld die Mitarbeiter, bei ihrer monatlichen Lohn- oder Gehaltsabrechnung die Beträge hinter dem Komma zu spenden. Fast 500 Mitarbeiter des Versorgungsunternehmens haben in diesem Jahr mitgemacht und so - aufgestockt durch den Erlös des Stadtwerke-Weihnachtsmarktes - 12 648 Euro gesammelt.
Wer das Geld erhält, das entscheiden - ganz demokratisch - die Spender, erläutert Sabine Leichsering-Neuse vom Betriebsrat. »Jeder kann soziale Einrichtungen nennen, die wir dann zur Abstimmung stellen.« Die meisten Stadtwerke-Mitarbeiter sprachen sich in diesem Jahr für den Verein »EigenSinn« aus, der sich für die Vorbeugung von sexuellem Missbrauch von Kindern stark macht. Die Hälfte des gesammelten Geldes - genau 6324 Euro - konnten bei der Spendenübergabe im Stadtwerke-Hochhaus Tonja Rabe vom Vorstand des Vereins und die pädagogische Mitarbeiterin Ulrike Mund entgegen nehmen.
30 Prozent des Geldes, 3794 Euro, erhält das Frauenhaus Bielefeld, das von körperlicher oder seelischer Gewalt bedrohten Frauen und Mädchen Unterkunft und Schutz bietet, weitere 2530 Euro gehen an die Brackweder Lebenshilfe.
Wie wichtig und wertvoll diese Unterstützung sei, das betonten neben den EigenSinn-Mitarbeiterinnen auch Gudrun Linnenbürger vom Frauenhaus und Burkhard Herden, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Und auch konkrete Verwendungsmöglichkeiten für das Geld stehen in allen drei Einrichtungen bereits fest. »Wir werden die Summe für die Frühförderung von behinderten Kindern bis drei Jahren einsetzen«, sagte Burkhard Herden.
Das Frauenhaus, so Gudrun Linnenbürger, braucht das Geld für die dringend notwendige Sanierung der sanitären Anlagen des Hauses, der Verein »EigenSinn« will damit gleich mehrere verschiedene Maßnahmen von der medienpädagogischen Arbeit bis zu heilpädagogischen Projekten finanzieren.

Artikel vom 22.12.2006