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Am Sennestadthaus fallen die Hüllen

Fassadensanierung an der Seeseite ist abgeschlossen - Uwe Scheele wird neuer Prokurist

Von Stefanie Westing und
Markus Poch (Fotos)
Sennestadt (WB). Pünktlich zum Fest lässt die Sennestadt GmbH die Hüllen fallen. Die großen Planen, die seit Monaten die Seeseite des Sennestadthauses verhüllten, verschwinden. Die Sanierung der Außenfassade ist an dieser Stelle so gut wie abgeschlossen.

»Ein Weihnachtsgeschenk für alle Sennestädter und diejenigen, die vorbeifahren«, sagt Bernhard Neugebauer, Geschäftsführer der Sennestadt GmbH. Nach diversen bösen Überraschungen während der Arbeiten hätte er nicht mehr geglaubt, dass der Termin eingehalten werden kann. »Es war so geplant, aber bei den vielen Unwägbarkeiten hatten wir nicht gedacht, dass es zu schaffen sei«, räumt der Chef der Sennestadt GmbH ein. Mit »Unwägbarkeiten« meint er unter anderem marode Heizungsrohre, die dafür sorgten, dass die Mieter so manches Mal im Kalten saßen, oder auch statische Probleme. »Wir haben massenweise Pfusch am Bau nachweisen können. Teilweise wurde vor mehr als 30 Jahren anders gebaut, als in den Plänen vorgesehen«, sagt Neugebauer.
Allen Widrigkeiten zum Trotz haben die Handwerker mit so mancher Sonderschicht dafür gesorgt, dass zu Weihnachten wieder ein freier Blick auf das markante Gebäude möglich ist. »Die Fassade ist fertig, innen sind wir im Moment mit den Arbeiten auf Etage fünf. Da wird auch zwischen den Feiertagen weitergearbeitet.«
Neugebauer ist froh, mit den Arbeiten jetzt so weit zu sein. Sein Dank gilt Arbeitern und Mietern - den einen, weil sie »unglaublich rangeklotzt haben, um den ohnehin schon ehrgeizigen Zeitplan einzuhalten«, den anderen, weil sie »Einschnitte, die größer waren, als zunächst vermutet, ertragen haben«. Größer als zunächst vermutet sind auch die Kosten der Sanierung. »Zunächst hatten wir vor, die Kosten auf 2,5 Millionen Euro zu deckeln. Nachdem sich einige Überraschungen ergaben, haben wir mit 2,8 bis 2,9 Millionen Euro gerechnet. Nun gehen wir von 3,2 Millionen aus«, sagt der Geschäftsführer der Sennestadt GmbH. Eine Investition, die sich lohnt. »Es gibt schon ein ÝAha-ErlebnisÜ«, meint Neugebauer. Das Sennestädter Wahrzeichen mutet nun an wie ein modernes Bürogebäude. »Wir hoffen, dass die Bürger das neue Antlitz annehmen. Wir haben versucht, Modernität und die Handschrift Professor Reichows zu verbinden.«
Neben der neuen Erscheinung - komplett sollen die Arbeiten bis zum Sommer abgeschlossen werden - gibt es im Jahr 2007 noch eine Neuerung bei der Sennestadt GmbH: Der Aufsichtsrat hat Uwe Scheele zum neuen Prokuristen gewählt. Der 50-Jährige ist in Bielefeld kein Unbekannter, war er zuletzt schließlich neun Jahre lang als Referent des Dezernenten Rainer Ludwig tätig. »Zuvor war ich gut 13 Jahre lang im Planungsdezernat der Stadt Bielefeld«, erklärte Scheele gestern. Dort war er auch zuständig für Bauleitplanung. Zuvor hatte er unter anderem bereits als Büroleiter des einstigen Stadtplanungsdezernenten in Bielefeld, Florian Mausbach, gearbeitet, so dass ihm die Aufgaben der Sennestadt GmbH nicht fremd sein dürften. Für seinen neuen Arbeitgeber wird Scheele vom 1. Januar an jeweils acht Stunden pro Woche tätig werden. »Ich hatte immer einen Hang zum Baubereich und kann auf meine früheren Tätigkeiten zurückgreifen«, begründet Scheele, warum das Angebot für ihn so interessant war. Auch für Neugebauer ist die Verpflichtung eine gute Lösung: »Jemand muss zeichnungsberechtigt sein, wenn ich im Urlaub oder krank bin. Gleichzeitig werden wir dem Ehrgeiz gerecht, bei der Sennestadt GmbH eine schlanke Verwaltung und niedrige Personalkosten zu haben.«

Artikel vom 22.12.2006