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Zwei Zicklein sind geboren

Freude im Tierpark über Ziegen-Nachwuchs zum Fest

Von Gerhard Hülsegge
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Die Krippe ist zwar leer, trotzdem war es eine Geburt im Stall: Zwei kleine Ziegen haben jetzt pünktlich zum Weihnachtsfest im Heimat-Tierpark Olderdissen das Licht der Welt erblickt.

»Unsere Hausziegen sind neben den Meerschweinchen, Kaninchen und Eseln die bei den Kindern beliebtesten Tiere im Park«, sagt Hartmut Stiller. Den Nachwuchs einzufangen, gelingt aber selbst dem 64-jährigen Haupttierpfleger nur mit Mühe: Ausgelassen machen die jungen Zicklein, ein männlicher und ein weiblicher »Ableger«, Bocksprünge, flitzen im Gehege umher und balancieren sogar auf dem Rücken der Ziegenmutter.
Sieben erwachsene und zwei junge Ziegen bevölkern den Streichelzoo am Rande des Spielplatzes. »Futter erzeugt Vertrautheit«, erklärt Stiller und verabreicht jung und alt nährstoffarmes und ballastreiches Spezialfutter auch zum Fest. Heu, Gras, Klee-Anteile - alles, was gut verdaut werden kann, damit die Vierbeiner nicht zu viel Fett ansetzen. Ziegen werden 15 bis 20 Kilo schwer und zwölf bis 15 Jahre alt.
»Die Böcke haben wir in ein Ausweichgehege ausgesondert«, sagte Stiller dem WESTFALEN-BLATT. Die Ziegen-Damen wollen beim »Zickeln« (dem Gebären) und auch danach ihre Ruhe haben. Der Tierpark ist auch über Weihnachten ganztägig geöffnet und mit zwei Mitarbeitern besetzt. Die Erfahrung zeigt, dass nach dem Heiligen Abend viele Familien die »Bescherung« auf sich wirken lassen wollen und gerne mit Kind und Kegel nach Genuss diverser Festtagsbraten einen Spaziergang durch das 15 Hektar große Naturareal mit 450 Tieren 110 verschiedener Arten in 43 Gehegen unternehmen.
In Olderdissen erhält zu Weihnachten nicht nur das Wild eine Sonderration »Presshölzer« aus Weiden mit viel Saft in der Rinde. Auch Kaninchen und Meerschweinchen dürfen schlemmen, allerdings vitaminreich in Form von Obst, Gemüse und Paprika.
Da kann man nicht meckern, denken sich vermutlich auch die jungen Weihnachtsziegen. Sie sollen, anders als sonst üblich, sogar Namen bekommen. Vorschläge hierfür nehmen Tierpfleger Hartmut Stiller und Tierparkleiter Volker Brekenkamp gerne entgegen.

Artikel vom 23.12.2006