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FH-Studie über Bodenfilteranlagen

Prof. Namuth: »Gute Reinigungsleistung«


Bielefeld/Minden (WB). Das nordrhein-westfälische Umweltministerium setzt auf Bodenfilteranlagen: In vielen Städten und Gemeinden des Landes werden sie derzeit gebaut, um Abwässer zu reinigen. Wie effizient sie tatsächlich sind, hat im Auftrag des Ministeriums Prof. Dr. Matthias Namuth vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Fachhochschule (FH) Bielefeld untersucht.
Drei Jahre lang hat Namuth die Filteranlage der Gemeinde Hille bei Minden, ein Pilotprojekt des Landes, erforscht. Und er kommt zu dem Schluss, dass sie eine außerordentlich gute Reinigungsleistung hat. »Das ist besonders deshalb erfreulich, weil das so gereinigte Abwasser nach dem Bodenfilterbecken durch das Naturschutzgebiet und über den Wesernebenfluss Bastau in die Weser abfließt.«
Bewachsene Bodenfilter sind Reaktoren, die in der Regel aus einem mit sandigem Material gefüllten Festbett bestehen und von Schilf bewachsen sind. Sie werden horizontal oder vertikal von Abwasser durchströmt. Für dessen Reinigung und den Abbau von Schadstoffen sind Pflanzen und mikrobiologische Prozesse im Boden verantwortlich.
Bis zu 80 Prozent, so die Auswertung Namuths, würden die organischen Stoffe im Abwasser reduziert. »Keime werden zu mehr als 90 Prozent zurückgehalten.« Auch nach drei Jahren, ergab die Untersuchung, sei der Durchsatz durch den Bodenfilter unverändert gut. Und der Bewuchs mit Schilf sorgt neben einer besseren Durchlässigkeit auch für bessere Ablaufwerte des Wassers.

Artikel vom 19.01.2007