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Alumni-Geschäftsführerin Alexandra Deppe und Michael Daalmann (mit Uni-Schneekugeln).

Dazu gehören ist für Alumnis alles

Absolventen-Netzwerk wirbt um die Ehemaligen der Universität

Bielefeld (sas). Als Michael Daalmann sein Jura-Studium an der Universität Bielefeld 1976 beendete, erhielt er seine Examensurkunde per Post. An eine Abschlussfeier dachte er nicht. Und an gezielte Kontaktpflege oder ein Netzwerk Ehemaliger erst recht nicht. Letzteres gibt es seit zehn Jahren. Und der erste Vorsitzende ist heute Michael Daalmann.

35 Mitglieder hatte der Alumni-Verein (vom lateinischen »Alumnus« - Zögling) im ersten Jahr, zu den Gründungsmitgliedern gehörte Dr. Michael Vesper (Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes). Mittlerweile zählt das Netzwerk 620 Mitglieder.
In angelsächsischen Ländern haben Alumni-Vereine eine große Tradition. Das soll hier auch kommen. »Unser Ziel ist, den Austausch zwischen den Ehemaligen zu fördern und sie an ihre alte Hochschule zu binden«, sagt Daalmann. Zielgruppe sind Absolventen, ehemalige Mitarbeiter und Studierende. Weit über 100 000 Akademiker sind mittlerweile aus der Uni hervorgegangen, Daalmann und seine Mitstreiter haben sich vorgenommen, die Absolventen der 70er und 80er Jahre als Alumnis »zurückzuholen.«
Der Rechtsanwalt verheißt Interessenten nicht nur sinnvolle und wichtige berufliche Kontakte, Wissenstransfer und die Chance zur Weiterbildung, sondern auch eine Bereicherung für das Privatleben: »Man kommt in Kontakt zu Leuten aus ganz anderen Berufen.« Und gemeinsame Veranstaltungen - Ausstellungsbesuche, Vorträge, Lesungen - seien anregend. Wie sehr, haben im Sommer die Zuhörer der Netzwerk-Vorlesungsreihe »kopf-ball« erfahren.
Für Studierende kann die Vernetzung mit den Ehemaligen den Vorteil bringen, dass sie erfahren, wie »das Leben danach« laufen kann und dass sie zudem womöglich Praktikantenstellen finden können - oft genug der Einstieg ins Berufsleben. Profitieren soll von dem Absolventen-Netzwerk auch die Universität selbst: »Wir wollen zu ihrem Image beitragen, helfen, sie im Wettbewerb zu positionieren«, sagt der Vorsitzende.« Ehemalige sollen mit ihrem Bekenntnis zu ihrer alten Alma mater als »Botschafter« wirken.
Mit Plakaten und pfiffigen Postkarten (»streu gut«) wirbt der Alumni-Verein für mehr Mitglieder; die »800« würde Daalmann gerne knacken. T-Shirts und Sweatshirts mit Aufdruck, Schlipse, Schneekugel oder Becher sollen das Wir-Gefühl stärken und zur Corporate Identity beitragen. Mehr gibt es unter www.uni-bielefeld.de/absolv

Artikel vom 22.12.2006