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Jenapharm zahlt Opfern


Jena (dpa). Der Thüringer Pharmahersteller Jenapharm zahlt 184 Dopingopfern des DDR-Sports freiwillig ein Schmerzensgeld von je 9250 Euro. »Das ist eine humanitäre und soziale Geste«, sagte Geschäftsführerin Isabel Rothe. Diese Vereinbarung orientiere sich an der Abmachung zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund und den DDR-Dopingopfern, die sich in der vergangenen Woche auf ebenso hohe Zahlungen verständigt hatten. Klagen von geschädigten Sportlern seien nun nicht mehr zu erwarten.
Das zum Bayer-Konzern gehörende Unternehmen, der Rechtsnachfolger des VEB Jenapharm, hatte vor der Wende anabole Steroide und andere Wirkstoffe für den DDR-Sport geliefert. Jenapharm will Rothe zufolge neben dem Schmerzensgeld noch 170 000 Euro an den Verein Doping-Opfer-Hilfe zahlen. Die Geschäftsführung von Jenapharm sei aber weiter der Auffassung, dass die Firma keine rechtliche Verantwortung für Folgeschäden des staatlichen DDR-Dopingsystems trage, betonte sie.

Artikel vom 22.12.2006