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Klingelnde Kassen und tolles Finale

Einzelhandel hat Ziele 2006 übertroffen - Elektronik und Edles gefragt

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). In Sachen Weihnachtsgeschäft sparen Bielefelds Kaufleute nicht mit Komplimenten. »Hervorragend«, sagt Franz-Josef Pröll (Galeria Kaufhof). Und Thomas Kunz (Karstadt) resümiert ein »ausgezeichnetes Ergebnis«. Am 23. Dezember um 20 Uhr schließt das Einkaufs-Oberzentrum seine Pforten. Der Heiligabend gehört der Familie.

Zum großen Finale vor dem Fest gibt es noch einmal zwei tolle Tage. »Das Geschäft brummt«, berichtet Thomas Kunz. Gekauft wurde, wie in den Wochen zuvor, Flachbildschirme in allen erdenklichen Größen und Formaten. Dazu modernste DVBT-Technik für lupenreine Bilder, Dolby-Systeme für einzigartigen Hörgenuss, aber auch hochwertiger Schmuck für Sie und Ihn, Cashmere-Pullover und Kaffeeautomaten mit dem unkomplizierten Pad-System.
Überrollt von konsumfreudigen Eltern, Onkeln und Tanten wurden auch die Spielzeugabteilungen. Ritterburg und Krankenhaus von Playmobil waren sowieso schon seit Tagen ausverkauft. Gekauft wurden andere Systeme, anspruchsvolle Spielwaren bis zur Modelleisenbahn. Weniger Freude machte den Einzelhändlern dagegen die dicke Winterbekleidung. Davon, bilanzierte Franz-Josef Pröll, habe die Galeria Kaufhof trotz lukrativer 20-Prozent-Aktion noch viel Auswahl am Lager.
Das »gefühlte« Fehlen einer Einkaufswoche hat im Handel keine negativen Auswirkungen hinterlassen. Nach einem etwas zögerlichen Start zum ersten Advent, berichtet Thomas Kunz, sei die Sache in der zweiten Woche mächtig in Fahrt gekommen. Dazu noch der »Einkaufssonntag als Sahnehäubchen«, freut sich Franz-Josef Pröll. Ausgezeichnete Geschäfte hat auch Norbert Klumpe bei C&A während der gesamten Adventszeit gemacht. Mit einem »begeisterten Team von Mitarbeitern« hatte der textile Vollsortimenter am Eingang zur Bahnhofstraße von Montag bis Freitag stets bis 21 Uhr geöffnet. Klumpe: »Die Kunden fanden es toll. Am späteren Abend wurde einfach viel relaxter eingekauft.«
Ausgezeichnete Ergebnisse kann nach Auskunft von Olaf Klötzer auch die Altstadt melden. Das Ergebnis des Hufeisens im Advent 2006 war der allgemeinen Konsumlaune angepasst. Von der »drohenden Gefahr einer 19-prozentigen Mehrwertsteuer« war zumeist nichts zu spüren gewesen, resümieren die Einzelhändler.
Die vom Hauptverband des Einzelhandels (HDE) gegebene Prognose einer zweiprozentigen Umsatzsteigerung, freut sich OWL-Sprecher Jörg Beyer, wurde sogar in weiten Teilen übertroffen.
Weil mancher Einzelhändler bereits am 21. oder 22. Dezember sein Vorjahresergebnis »drin hat«, erklärt Beyer, gelten die restlichen Tage bis Silvester als eine Art Bonus.

Artikel vom 23.12.2006