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Fahrzeuge zwischen
riesigen Asphaltbrocken

Erdrutsch reißt 500 Meter Autobahn weg

Ein Helfer vor der zerstörten Autobahn mit einem Auto, das auf dem Dach liegt.

Stockholm (dpa). Bei laufendem Verkehr hat ein Erdrutsch eine schwedische Autobahn über eine Länge von 500 Metern komplett weggerissen. 20 Pkw und ein Lkw stürzten auf der E6 bei Munkedal in die Tiefe. Behördensprecher bezeichneten es als »kleines Wunder«, dass von den 28 Insassen bei dem Unglück am Mittwochabend niemand ums Leben kam oder ernsthaft verletzt wurde.
Augenzeugen sagten, die Szenerie mit umgekippten Autowracks und eingeklemmten Menschen zwischen gigantischen Asphaltbrocken sei »wie aus einem Horrorfilm« gewesen. »Es war unwirklich. Vor uns verschwand plötzlich ein Auto in einem dunklen Loch. Dann fielen wir selbst so knapp zwei Meter tief«, sagte ein Betroffener, der unverletzt blieb.
Der 29 Jahre alte Lkw-Fahrer Nisse Svensson lag anderthalb Stunden eingeklemmt im Führerhaus seines umgekippten Tankzuges und verabschiedete sich mit dem Handy für immer von seiner Freundin. »Ich dachte, ich werde von einem neuen Erdrutsch erschlagen«, sagte Svensson. Auch er kam mit leichten Blessuren davon.
Das staatliche Straßenamt übernahm die Verantwortung für das Unglück, weil die wichtigste Straßenverbindung Westschwedens nicht genug auf ihre Belastbarkeit bei einem Unwetter untersucht worden sei. Auch die benachbarte Bahnstrecke für Fernverbindungen wurde unterspült und zerstört.

Artikel vom 22.12.2006