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Die Baskets haben gelernt

Paderborn zum Jahresabschluss gegen Bremerhaven

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Nur zwei Siege in den vergangenen zehn Spielen: Das ist eine Bilanz, die normalerweise nichts Gutes verspricht. Bei den Paderborn Baskets ist das ganz anders. Der BBL-Neuling sprüht vor dem finalen Jahresduell mit den Eisbären Bremerhaven (heute, 20 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) nur so vor Zuversicht.

Der 90:87-Erfolg am vergangenen Sonntag bei den Bayer Giants in Leverkusen hat die Gemütslage der Paderborner komplett verändert. Auf Frust und Ratlosigkeit folgten Freude und Selbstbewusstsein. »Ein Mal verlieren ist okay. Aber wenn das öfter passiert, fängst du an zu zweifeln, ob du alles richtig machst«, blickt Center Marius Nolte auf die erfolglosen Wochen zurück.
Für ihn und die übrigen Aufstiegshelden war es nach 50 Zweitliga-Siegen in Folge ein völlig ungewohntes Gefühl, dem Gegner gratulieren zu müssen. »Wir mussten lernen zu verlieren und lernen, wie man auf Niederlagen reagiert, um es dann besser zu machen«, sagt Coach Doug Spradley. Dann kam Leverkusen, der erste knappe Sieg nach unzähligen gescheiterten Versuchen und für Nolte die Erkenntnis, »dass wir es doch noch können«.
Auch für den Trainer war der Sieg am Rhein enorm wichtig, »weil die Jungs gemerkt haben, dass das, was ich ihnen erzähle, nicht so falsch ist«. Bei sechs Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ist Lockerheit eingekehrt, der ganz große Druck ist vor der Begegnung mit dem Erzrivalen von der Nordseeküste abgefallen.
Paderborn gegen Bremerhaven, dieses Spiel hat eine Vergangenheit mit vielen Geschichten. Im März 2004 führten die Baskets daheim mit 50:22, um dann noch mit 83:89 zu unterliegen, neun Monate später verloren sie bei den Eisbären mit 78:90 und danach in der 2. Liga bis zum Ende der Saison 2005/2006 nicht mehr. Schon ein Jahr zuvor war der Aufstieg nah, das Rückspiel in der ausverkauften »Maspernhölle« gewannen die Spradley-Mannen mit 95:89, wurden am Ende aber aufgrund des direkten Vergleiches nur Zweiter.
Die Eisbären (Spradley: »Eine sehr, sehr gute und ausgeglichene Mannschaft«) stiegen auf und warfen sich im ersten BBL-Jahr gleich bis ins Halbfinale. Als aktueller Tabellenfünfter sind sie heute der Favorit. Die Baskets hoffen auf den Einsatz von Reggie Golson, der nach seinem Muskelfaserriss am Mittwoch erstmals wieder mittrainiert hat.

Artikel vom 22.12.2006