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Arminia macht ein Angebot

Zweijahresvertrag und erheblich mehr Gehalt für Trainer von Heesen

Von Dirk Schuster
und Stefan Hörttrich (Foto)
Bielefeld (WB). Fußball-Bundesligist DSC Arminia Bielefeld hat Thomas von Heesen gestern ein Vertragsangebot vorgelegt. Um zwei Jahre bis Juni 2009 soll der Trainer verlängern. Der Kontrakt sehe eine wesentliche Aufstockung seiner Bezüge vor, teilte die Arminia-Geschäftsführung mit.

Da Thomas von Heesen jedoch mehrfach betonte, dass seine Entscheidung nicht vom Gehalt abhänge, dürfte ihn allein das kaum zur Unterschrift bewegen. Was er wiederholt forderte, war ein Konzept. Die Geschäftsführer Roland Kentsch und Reinhard Saftig legten ihm ein solches vor. Ob es sich allerdings mit dem des Trainers deckt, oder ob beide Parteien weit, möglicherweise unüberbrückbar weit auseinander liegen, ließ zumindest Thomas von Heesen unbeantwortet. Letzteres scheint aber nicht der Fall zu sein.
Immerhin betonten Finanzchef Kentsch und Sportchef Saftig, dass es sich um ein Gespräch in äußerst konstruktiver Atmosphäre gehandelt habe. »Wir haben alles aufgearbeitet. Über das Thema Gehalt, das Thema Konzept und über weitere Nebenbedingungen auch struktureller Art ist gesprochen worden«, teilte Kentsch mit. Ob damit das von von Heesen geforderte größeres Mitspracherecht bei Transfers gemeint ist? Saftig: »Dazu sage ich nichts. Das sind vertrauliche Details, die ich nicht bekannt gebe.« Kentsch sagte, es werde letztlich darum gehen, »den Kader vernünftig zusammenzustellen, und das heißt auch, etwas zu verjüngen, wo es nötig scheint.«
Hinter verschlossene Türen in der Arminia-Geschäftsstelle hatten Kentsch und Saftig sowie von Heesen und dessen Berater Wolfgang Vöge zweieinhalb Stunden die Zukunft diskutiert. Beide Parteien sind sich einig, dass die Frage nach der Vertragsverlängerung bis spätestens zum Beginn der Rückrunde (26. Januar) beantwortet sein muss. Damit ist klar: Ab sofort ist Thomas von Heesen am Zug, jetzt muss er aus der Deckung kommen. Konnte er bis gestern darauf verweisen, dass ihm besagtes Konzept fehle, liegt es nun an ihm, auf das Angebot zu reagieren. Kentsch und Saftig gehen »mit großer Wahrscheinlichkeit« davon aus, dass von Heesen selbst für den Fall, dass er sich für Borussia Dortmund entscheidet, bis zum Ende der Saison DSC-Trainer sein wird.
Reinhard Saftig gab an, dass von Vereinsseite alles gesagt und zunächst kein weiteres Gespräch terminiert worden sei. Von Heesen wird sich nun, sofern nicht schon geschehen, eventuell die Angebote anderer Vereine anhören. »Er muss abwägen und dann sehen, ob noch Nachfragen bestehen«, sagte Saftig. Und Roland Kentsch ergänzte, dass es jederzeit möglich sei, sich kurzfristig zusammenzusetzen, um Details zu besprechen.
Rein gar nichts zu rütteln, auch das betonte Kentsch, gebe es an dem Gehaltsangebot, das der DSC Arminia Bielefeld dem Trainer unterbreitet habe. Hinter vorgehaltener Hand ist die Rede davon, dass von Heesens bisherigen Bezüge - geschätzte 450 000 Euro - nahezu verdoppelt werden sollen.
Während Kentsch bezüglich einer Fortsetzung der Zusammenarbeit erneut seinen Optimismus äußerte, hielt sich Saftig mit Zuversichtsbekundungen zurück.

Artikel vom 21.12.2006