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Lea (3) soll bald in den
Kindergarten gehen

Siamesischer Zwilling macht Fortschritte

Lemgo (WB). Lea Block (3) aus Lemgo (Kreis Lippe), die 2004 bei einer Operation in den USA von ihrer siamesischen Zwillingsschwester Tabea getrennt worden war, lebt heute »glücklich und zufrieden«. Ein älteres Bild: Nelly Block mit ihrer Tochter LeaFoto: Schade

Das sagte ihre Mutter dem »Stern«. Nelly Block: »Lea hat große Fortschritte gemacht.« Ihre halbseitige Lähmung sei weiter zurückgegangen. Sie habe »viel dazugelernt, sie spielt und lacht den ganzen Tag«. Leas Schwester Tabea hatte die Trennungs-OP nicht überlebt.
Wenn sie auch in ihrer Bewegung und in ihrem Sehvermögen »stark eingeschränkt, aber nicht völlig erblindet« sei, haben ihre Eltern den Eindruck, Lea sei »ein kluges Mädchen«. Wie es um ihre Intelligenz bestellt sei, könne man aber noch nicht wissen, da es Intelligenztests für Sehbehinderte erst ab fünf Jahren gebe. »Aber was die Sprache anbelangt, ist Lea mindestens so weit wie Gleichaltrige,« strahlt die Mutter. »Sie kann sogar so schwierige Wörter wie Enzyklopädie sagen oder Namen wie Eleonore und Constanze.«
Die Eltern stellen ihre Entscheidung für die Trennung der Zwillinge bis heute nicht in Frage: »Es war der richtige Weg«, sagt Nelly Block. »Auch wenn Tabea dabei gestorben ist - so hart das vielleicht klingt.« Das Ehepaar hatte sich damals aus religiösen Gründen gegen eine Abtreibung entschieden, obwohl die Eltern wussten, dass sie siamesische Zwillinge bekommen würden. 2007 soll Lea in den Kindergarten gehen. Es werden aber auch weitere OPs folgen, denn es fehlt nach der Trennung von der Schwester noch immer eine stabile Abdeckung für Leas Gehirn.
Zwei weitere Kinder sind nach der OP geboren, beide sind gesund. Und Nelly Block träumt davon »noch einmal Zwillinge zu bekommen, ganz normale Zwillinge«.

Artikel vom 21.12.2006