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Trauer um Huelva-Fans

Der Aufsteiger kann die Sensation nicht feiern


Madrid (dpa). Für die Fußballer des Aufsteigers Recreativo de Huelva dürfte der sensationelle 3:0-Sieg bei Real Madrid der Höhepunkt ihrer Karriere gewesen sein. Aber nach Feiern war den Südspaniern nicht zumute. Vor dem Anpfiff des Punktspiels am Mittwochabend waren vier Huelva-Fans auf dem Weg nach Madrid bei einem Busunglück ums Leben gekommen. Ihrer gedachten die Fußballer bei ihrem überraschenden Triumph im Bernabéu-Stadion und zeigten mit den Fingern in den Himmel. »Sie widmeten den Sieg denen, die von oben herab zuschauten«, erläuterte das Sportblatt »Marca« die Geste.
Eigentlich hatte Huelva wegen des Busunfalls, bei dem 35 weitere Fans verletzt worden waren, gar nicht antreten wollen. Der Fußball-Verband lehnte eine Spielverlegung jedoch ab. Real ließ eine Gedenkminute einlegen und stiftete die Einnahmen der Partie den Familien der Opfer. Zudem sagten die »Königlichen« die Ehrung ihres Abwehrchefs Fabio Cannavaro ab, der zum Weltfußballer des Jahres 2006 gekürt worden war.
Der italienische Weltmeister erlebte im Spiel einen Tiefpunkt. Er sah bei den Toren schlecht aus und wurde von den Fans ausgepfiffen.

Artikel vom 22.12.2006