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Uli Hoeneß spielt den
Verteidiger

Bayern 2007 stärker

Aachen (WB/klü). Als ihr Bus vom Tivoli-Gelände rollte, flimmerten an Bord noch ZDF-Bilder vom DFB-Pokal. Doch da schaute schon kein Bayern-Profi mehr zu. Die meisten spielten Karten, andere telefonierten.

Aus, raus, ab nach Haus, in den Weihnachtsurlaub. Nach 14 erfolgreichen Partien in diesem Wettbewerb hielt sich der Frust in Grenzen - oder wurde schöngeredet. »Die erste Hälfte war das Beste, was wir in dieser Saison auswärts gespielt haben«, sagte Manager Uli Hoeneß. Nur das Ergebnis stimmte nicht. Bayern musste nach einer Viertelstunde mit 3:0 führen, lag nach 44 Minuten aber mit 0:3 zurück. »Eine komische Halbzeit«, befand Mittelfeldmann Mark van Bommel.
Für seinen Trainer war Durchgang eins bereits der Anfang vom Ende. »Wir hatten große Tormöglichkeiten, die wir nicht nutzen konnten. Da haben wir das Spiel schon weggeschenkt«, kritisierte Trainer Felix Magath. Zur Aufholjagd brachte er später sein komplettes Stürmer-Quartett, doch auch mit Roy Makaay, Claudio Pizarro, Lukas Podolski und Roque Santa Cruz reichte es nur noch zu zwei Anschlusstreffern. Bayern machte zwar mächtig Druck, konnte Aachen aber nie ausspielen. Was Hoeneß mächtig ärgerte: »Wir wollen immer nur Schönheitstore erzielen. Im Pokal muss man das Ding auch mal mit der Pieke reinhauen.« Aber dann spielte der ehemalige Angreifer sofort wieder den Verteidiger: »Trotz dieser Niederlage: Wir haben eine gute Vorrunde hingelegt. Wir sind als einziger deutscher Verein noch in der Champions League - und auch in der Liga mit drei Punkten Rückstand zum Spitzenreiter Bremen gut im Rennen.«
Außerdem: Wenn es Ende Januar wieder los geht, hat Magath einen noch stärkeren Kader. Dann kommen die Langzeit-Verletzten Owen Hargreaves, Valerien Ismael und Sebastian Deisler zurück.

Artikel vom 22.12.2006