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Ystad mit und
ohne Idylle

ARD setzt Mankell-Krimireihe fort

ARD, 21.55 Uhr: Der von Henning Mankell geschaffene schwedische Kommissar Kurt Wallander wird in der ARD in den nächsten Wochen zehn Kriminalfälle lösen.

Anders als im ZDF, wo Rolf Lassgard die Wallander-Rolle spielte, ist es in der ARD der mit 60 Jahren acht Jahre ältere Schauspieler Krister Henriksson. Nach den ersten drei - im Juni ausgestrahlten - Folgen von »Mankells Wallander« sendet das Erste von heute an bis zum 24. Februar die restlichen Ausgaben der 13-teiligen Reihe.
»Am Rande der Finsternis« heißt die erste Folge. Darin lenkt das Verschwinden eines Bootsbauers die Aufmerksamkeit von Wallanders Tochter Linda (Johanna Sällström) auf den nicht lange zurückliegenden Selbstmord von dessen Tochter Anja. Die Mutter ist seit dem Selbstmord der 14-Jährigen in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Wallander, der nach einer Krebsuntersuchung mit Bangen dem Befund entgegen sieht, konzentriert sich bei den Ermittlungen zunächst auf den Verwandten- und Freundeskreis des Verschwundenen.
Der Bootsbauer Carl Svendsen litt offenbar unter schweren Depressionen, seit seine Tochter Anja sich erhängt hatte. Wallander stößt auf Verbindungen zu dem Ehepaar Sahlin: Mit der Frau (Kajsa Ernst) hatte Carl Svendsen ein Verhältnis, mit dem Mann (Per Morberg) hatte er früher geschäftlich zu tun. Während Wallander einen Mord aus Eifersucht nicht ausschließen will, ahnt seine Tochter Linda intuitiv einen Zusammenhang zwischen Carl Svendsens Verschwinden und dem Selbstmord seiner Tochter.
In Anjas Kinderzimmer entdeckt Linda den Laptop des toten Mädchens. Bei der Untersuchung im Polizeilabor liefert die Festplatte Beweise dafür, dass Anja zur Prostitution gezwungen und erpresst wurde. Die Ermittler kommen einer skrupellosen Bande von Erpressern und Drogendealern auf die Spur, die auf dem Schulhof ihre wehrlosen Opfer suchen - doch wie aber kann das alles vor den Augen der Lehrer geschehen?
Wie alle Wallander-Geschichten spielt »Am Rande der Finsternis« in der südschwedischen Hafenstadt Ystad, einer nur scheinbar idyllischen Kleinstadt. Als nächster Krimi der Reihe folgt »Ein Toter aus Afrika« morgen um 22.25 Uhr. Da wird mitten im schwedischen Wahlkampf ein Schwarzafrikaner ermordet in einem Güterzug aufgefunden. Doch das ist kein simpler Mord.

Artikel vom 22.12.2006