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»Diesmal gibt es kein Zitter-Endspiel«

Volleyball-Oberliga: Telekom Post SV Damen überraschen mit Rang sechs

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Positives Punktverhältnis, ein sicherer Mittelfeldplatz und ein Polster von acht und zehn Punkten zu den beiden direkten Abstiegsplätzen. Das ist eine Bilanz mit der Trainer Jörg Borgstädt nicht unbedingt gerechnet hatte. »Wir sind deutlich über dem Strich«, meint der Coach der Volleyball-Damen der Telekom Post SV Bielefeld, die nach elf von 18 Spielen auf Rang sechs stehen.

Entspannt und ohne Druck verabschiedete sich das Team in die Pause zum Jahreswechsel. Das war in den letzten Jahren nicht immer der Fall, mussten die Bielefelderinnen in schöner Regelmäßigkeit immer bis zum letzten Match um den Klassenerhalt in der Oberliga bangen. Doch in dieser Spielzeit scheint alles anders zu sein. Das war schon in den ersten Saisonspielen der Fall, als der Übungsleiter von seinen Damen regelrecht überrascht wurde. Spät begann das Team mit der Vorbereitung und angesichts der zahlreichen neuen Kräfte war Borgstädt entsprechend skeptisch.
Er hatte mit einem negativen Saisonstart gerechnet. Doch seine Damen straften ihn Lügen, gewannen in Holzwickede (3:2) und daheim gegen Hausberge (3:1). Wie wichtig diese vier Punkte sein sollten, entpuppte sich im weiteren Saisonverlauf. Die beiden Auftaktgegner kristallisierten sich als die beiden ersten Abstiegsanwärter heraus und somit waren die Erfolge doppelt soviel wert. Zumal beide Gegner auch in den letzten beiden Partien des Jahres zu Beginn der Rückrunde mit jeweils 3:2 bezwungen werden konnten. »Das war dann das sechste und siebte 3:2-Match. Das zerrt doch an das Nervenkostüm«, klagte Borgstädt, der sich deswegen schon auf den dringend benötigten Skiurlaub freut. Aber immerhin gewannen seine Mädels fünf von sieben 3:2-Matches.
Mit der Wiederholung des Saisonstartes zur Rückrunde dürfte der direkte Abstieg kein Thema mehr sein. »Für uns geht es in den verbleibenden sieben Partien darum, das Polster von zwei Punkten gegenüber dem Relegationsplatz zu verteidigen«, so Borgstädt. USC Münster III und ATV Haltern (beide 10:12-Zähler) scheinen die beiden Kontrahenten im Kampf um den nervigen Relegationsplatz zu sein.
Die größte Überraschung gelang den Telekom-Damen aber gegen den Titelaspiranten Detmolder TV, den sie in dessen Halle mit 3:2 (wie auch sonst!) besiegen konnten. Die Damen aus der lippischen Metropole »überweihnachten« als Tabellenführer. »Wenn wir die Konstanz zeigen, dann haben wir gegen jedes Team der Oberliga eine Chance und daher glaube ich diesmal an eine zitterfreie Saison«, geht Trainer Borgstädt zuversichtlich ins neue Jahr.

Artikel vom 21.12.2006