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Studiengebühren

Die Proteste
dauern an

An den Hochschulen ist 2006 die Ära des gebührenfreien Studiums zu Ende gegangen. Die Bundesländer können ihre Studenten zur Kasse bitten.


Acht Länder nutzen mittlerweile die zusätzliche Einnahmequelle. In Nordrhein-Westfalen entschied die schwarz-gelbe Mehrheit im Landtag, es den 33 staatlichen Hochschulen zu überlassen, ob sie Erststudiengebühren erheben wolle und in welcher Höhe. Maximal dürfen es 500 Euro pro Semester sein.
Die Universitäten in Bielefeld und Paderborn und die Fachhochschule Bielefeld sprachen sich für Gebühren aus, die Gegner reagierten heftig. An beiden Unis besetzten sie mehrere Wochen das Rektorat.
In Bielefeld gipfelten die Proteste im Sommer in einer Serie von Brandanschlägen. Nur vordergründig haben sich die Proteste mittlerweile beruhigt. Jetzt ziehen die Gebührenzahler vor Gericht.
Das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren ruft bundesweit zum Boykott der Gebühren auf, der Allgemeine Studierendenausschuss (ASTA) der Uni Paderborn will sich im kommenden Jahr daran beteiligen. An der Uni Bielefeld forderte der ASTA die Erstsemester auf, Widerspruch einzulegen. Etwa 700 Studenten folgten dem Aufruf. Das Verwaltungsgericht in Minden beschäftigt sich mit dem Fall. Sollte die Senatssitzung vom 12. Juli, bei der die Studienbeiträge beschlossen wurden, so wie die Kläger es fordern, wiederholt werden, »ist das Rektorat gezwungen, alle Beiträge an die Studenten zurück zu überweisen, sagte Thomas Siebenmorgen, einer der Protestler in Bielefeld. Dort werden die ersten Einnahmen auf 900 000 Euro geschätzt.

Artikel vom 30.12.2006