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Saftig will Gespräch nicht vorgreifen

Dortmunder Vorgehensweise öffnet Spekulationen Tür und Tor

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Natürlich ist es reine Spekulation. Doch allzu ausgeprägter Phantasie bedarf es nicht, um sich vorzustellen, dass Borussia Dortmunds neuer Coach Jürgen Röber bis zum 30. Juni 2007 die Trainerbank anwärmt, auf der einen Tag später Thomas von Heesen Platz nehmen soll.

»Man kann in die Dortmunder Vorgehensweise hineininterpretieren, was man will. Ich halte mich an die Fakten und werde dem Gesprächstermin mit Thomas von Heesen nicht vorgreifen«, kommentierte Arminias Sportgeschäftsführer Reinhard Saftig.
Für den Fall, dass Arminia Bielefelds Coach der Borussia bisher tatsächlich keine Zusage für die neue Saison gegeben hat, dürfte für den BVB aber zumindest eine berechtigte Hoffnung auf die Verpflichtung von Heesens zur nächsten Serie bestehen.
Röber und der BVB wissen, dass am Saisonende schon wieder Schluss sein wird. Nur was, wenn der Zeitarbeiter die Borussia wirklich auf Kurs bringt? Was, wenn Dortmund dank ansehnlichen Offensivfußballs speziell vor Heimpublikum unter Röber am Ende doch noch Fünfter wird? Wie will die Vereinsführung Fans und Mannschaft dann erklären, dass einzig und allein Thomas von Heesen derjenige ist, der den Klub weiter voran bringen kann?
So viel ist klar: Röber hat nichts zu verlieren. Der Signal-Iduna-Park ist sein Schaufenster. Hat er in Dortmund Erfolg, dient ihm der BVB sehr wahrscheinlich als Sprungbrett zu einem anderen Bundesligaklub.
Thomas von Heesen hat bereits angekündigt, dass es bei dem mit der Arminia-Geschäftsführung vereinbarten Gespräch heute zu keinem Endergebnis kommen werde. Die Frage ist nur: Wie lange gibt der Verein dem Trainer Zeit, seine Entscheidung bekannt zu geben? Im Sinne der eigenen Planungssicherheit wird der DSC, wie auch Saftig einräumte, um ein Ultimatum nicht herum kommen. Am besten vor dem Trainingslager, spätestens unmittelbar danach muss Arminia wissen, ob ihr Trainer auch in der nächsten Saison noch von Heesen heißt.
Der 45-Jährige befindet sich vor dem Gespräch mit der Geschäftsführung in einer komfortablen Situation. Er kann sich in Ruhe anhören, was der DSC ihm zu bieten hat.

Artikel vom 20.12.2006