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Moderne
Technik hilft,
Leben zu retten

Sechs neue Feuerwehr-Fahrzeuge

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Bei ihren Einsätzen steht der Bielefelder Berufsfeuerwehr jetzt noch modernere Technik zur Verfügung. Insgesamt sechs neue Einsatzfahrzeuge stellte Wehrchef Gerhard Wörmann gestern vor. Mehr Möglichkeiten bei der Brandbekämpfung und Bergung bieten zwei neue Drehleiter-Fahrzeuge.

Es ist eine der größten Modernisierungen, die verteilt über die vergangenen zwei Jahre bei der Bielefelder Feuerwehr stattgefunden hat. Insgesamt 2,4 Millionen Euro haben die sechs Fahrzeuge gekostet. Zwei der vier Hilfeleistungs-Löschfahrzeug bleiben in der Hauptwache am Stadtholz, jeweils eines geht an die Wachen West an der Jöllenbecker Straße und Süd an der Krackser Straße. Dort wird auch eine der neuen Drehleitern stationiert, die andere wird von den Brandbekämpfern der Hauptwache eingesetzt werden. »Mit dem Systemwechsel haben wir nun einheitliche Fahrzeuge in allen Wachen«, erklärt Gerhard Wörmann. Denn das Personal wechsle zwischen den Wachen. Mit den neuen Fahrzeugen finde nun jeder Feuerwehrmann die Ausrüstung am identischen Platz.
Darüber hinaus haben die Lkw, die vom Hersteller Magirus in Ulm nach Vorschlägen einer Arbeitsgruppe der heimischen Feuerwehr »maßgeschneidert« wurden, weitere Vorteile. »Durch geschickte Ausnutzung des Platzes bieten die neuen Hilfeleistungs-Löschfahrzeuge Platz für fast 1,5 Tonnen mehr Material«, erläutert Ewald Eckert, Leiter der Abteilung Technik der Bielefelder Feuerwehr.
So enthalten die Aufbauten vor allem zusätzliches Gerät für Bergungseinsätze. Darunter sind eine Rettungsplattform, mit der Lkw-Fahrer besser aus dem hohen Fahrerhaus geborgen werden können, eine Zwillingssäge, ein Pedalschneider, um eingeklemmte Autofahrer zu befreien, ein Multifunktions-Brechwerkzeug und hellere Xenon-Scheinwerfer. Feuerwehrchef Wörmann. »Vieles, was bislang mit einem zweiten Fahrzeug transportiert werden musste, ist nun in einem Wagen vorhanden.«
Eine ganz neue Technik kommt bei den beiden jeweils 640 000 Euro teuren Drehleiter-Fahrzeugen zum Einsatz. Das etwa dreieinhalb Meter lange Vorderteil der insgesamt 28 Meter langen Leiter ist mit einem Gelenk ausgestattet. »Wird es abgewinkelt, lassen sich Dachterrassen und Dachflächenfenster viel besser erreichen«, erklärt Eckert. Und Verletzte, die mit dem Korb geborgen werden, können nun auch vor und hinter dem Fahrzeug auf den Boden abgesetzt werden - wichtig in schmalen Straßen, wo es keine Schwenkmöglichkeit für die Leiter gibt.
Eine weitere Verbesserung: Entlang der Leiter sind ausfahrbare Rohre angebracht, über die Löschwasser zu der Spritze im Korb gepumpt werden kann.
Bei den alten Drehleitern musste dafür ein Schlauch über die Leiter nach oben getragen werden. Gerhard Wörmann: »Mit diesen Fahrzeugen sind wir in Bielefeld auf dem neuesten Stadt der Technik.« Die bisherigen Löschfahrzeuge bekommt die Freiwillige Feuerwehr, eine der alten Drehleitern erhält die Löschabteilung Ubbedissen, eine bleibt als Reserve in der Hauptwache.

Artikel vom 20.12.2006