20.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Glatter Wechsel erschwert

Einfluss von Ex-Vorständen beschneiden


Berlin (dpa). Union und SPD wollen verhindern, dass Vorstandsmitglieder großer Konzerne auch nach ihrem Ausscheiden bestimmenden Einfluss auf das Unternehmen ausüben. So soll der direkte Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat verboten werden, berichtet »Spiegel online«. Stattdessen solle es eine Zwangspause von bis fünf Jahren für Ex-Vorständler geben. Unionsfraktionschef Volker Kauder und SPD-Fraktionschef Peter Struck sind sich nach »Handelsblatt«-Angaben über das Ziel einig. Damit will die Koalition eine in deutschen Aktiengesellschaften verbreitete Praxis unterbinden, die wegen möglicher Interessenkonflikte bei der Unternehmenskontrolle umstritten ist.
Derzeit werde in etwa der Hälfte der 30 DAX-Konzerne der Aufsichtsrat vom früheren Vorstandschef geleitet. Eine Empfehlung im deutschen Corporate-Governance-Kodex - einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Unternehmen - werde in der Praxis kaum befolgt. In dem Kodex heißt es, der Wechsel des Vorstandsvorsitzenden in den Aufsichtsratsvorsitz solle nicht die Regel sein.

Artikel vom 20.12.2006