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Kurz und gründlich

Chancen für »Spätzünder«


Probleme auf dem Lehrstellenmarkt haben vor allem Jugendliche mit Schuldefiziten oder Lernschwierigkeiten. Hier können Berufe mit einer kürzeren Ausbildung helfen. Ein bewährtes Beispiel dafür ist der »Teilezurichter«. Der Beruf mit einer Ausbildungszeit von zwei Jahren ist für Jugendliche eingerichtet worden, die ihre Stärken eher in der Praxis als in der Theorie haben.
Eine Ausbildung zweiter Klasse ist das deshalb aber nicht. Und vor allem keine Einbahnstraße: Mancher Auszubildende entpuppt sich nämlich als Spätzünder und absolviert dann doch noch eine Vollausbildung. In solchen Fällen ziehen die Betriebe fast ausnahmslos mit und bieten eine Weiterqualifizierung an. Wer zeigt, dass er eigentlich mehr zu bieten hat, kann in der Ausbildung zum Facharbeiter weitermachen, unter voller Anrechnung der vorherigen Lehrzeit.
Angehende Teilezurichter/innen werden im Wechsel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule ausgebildet. dungseinrichtungen. Sie arbeiten in den Montage- und Fertigungsabteilungen unterschiedlicher Branchen, insbesondere der Metallindustrie, zum Beispiel dem Maschinenbau, wo Maschinen und Geräte hergestellt werden, einschließlich Getrieben, Zahnrädern, Antriebselementen, oder sie sind mit der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen befasst.
Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz geregelten Ausbildungsberufen - auch beim Teilezurichter keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe stellt aber Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein. Etwa jede/r zehnte Auszubildende kann einen mittleren Bildungsabschluss vorweisen, während Auszubildende mit Hochschulreife kaum vertreten sind.

Artikel vom 03.02.2007