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Ford S-Max oder Galaxy?
Nicht nur eine Platzfrage
Zwei Vans auf einer Plattform erfüllen unterschiedliche Bedürfnisse
S-Max oder Galaxy - es ist vor allem der Platzbedarf, der bei der Wahl zwischen den beiden Vans den Ausschlag gibt.
Der Name Galaxy ist nicht neu in der Produktpalette von Ford. Doch wurde die Großraumlimousine in der Vergangenheit noch gemeinsam mit VW (Sharan) gebaut, ist der Galaxy jetzt ein reines Fordprodukt. Mit 4,82 Metern übertrifft Wagen seinen Vorgänger in der Länge um 179 Millimeter. Damit ist nun Platz geschaffen für eine dritte Sitzreihe. Auf den beiden komplett im Boden versenkbaren Stühlen kann man auch richtig sitzen. Knie- und Kopffreiheit sind gut. Aber nicht nur das. Selbst bei voller Besetzung mit sieben Personen stehen noch 308 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Das kann sich wahrlich sehen lassen.
Werden die einzeln verstell- und verschiebbaren Sessel in Reihe zwei (bis zu 150 Millimeter) und drei weggeklappt, fasst das Ladeabteil bei einer Länge von 2,10 Metern 2325 Liter. Das reicht für den kleinen Umzug. Neben der beachtenswerten Variabilität des Innenraums sind es auch die insgesamt 31 Staufächer, die es zu loben gilt. Hier fliegt beim Bremsen nichts wild durch die Gegend.
Das gilt übrigens auch für den S-Max, der es zwar »nur« auf 26 dieser Fächer bringt. Doch die sollten allemal reichen. Weit mehr als ausreichend sind die Platzverhältnisse im Passagierabteil - für fünf Personen. Zwar bietet Ford für den S-Max ebenfalls eine dritte Reihe mit zwei Einzelsitzen an (775 Euro). Wer aber die Bequemlichkeit dort im Galaxy genossen hat, fühlt sich im S-Max nicht mehr wirklich wohl. Das ist unter anderem auf die um 52 Millimeter verkürzte Länge des Autos im Vergleich zum großen Bruder zurückzuführen. Als Fünfsitzer aber überzeugt der kleinere und etwas flachere Van voll und ganz: variabel, flexibel, bequem auf allen Plätzen, 755 Liter Stauraum bei voller Besetzung mit fünf Personen (285 als Siebensitzer/maximal 2000 Liter).
Dazu kommt ein Handling und eine Fahrwerksabstimmung, die für ein Fahrzeug dieser Klasse wirklich exzellent sind. Der S-Max liegt klasse in der Hand, lässt sich auch im dichten Verkehrsgewühl der Stadt leicht und locker manövrieren. Geht es in schneller Fahrt über Land oder durch enge Kurven, demonstriert der Wagen weitere Stärke. Nichts, was ihn aus der Ruhe bringen könnte. Fast stoisch zieht er seine Bahn, bleibt dabei immer in der vorgegebenen Spur. Das liegt unter anderem an der geringeren Höhe, die den S-Max auch deutlich dynamischer wirken lässt als den Raumtransporter Galaxy.
Bei dem macht sich auf gleichem Terrain das Plus an Größe schon bemerkbar. Der nominelle Siebensitzer wirkt ein wenig behäbiger, weicher als der kleinere Bruder, ohne dabei zu enttäuschen. Ohne Frage ist der S-Max aber der sportlichere dieser beiden Ford-Vertreter.
Und das bei gleicher Motorisierung - in diesem Fall dem Zweiliter-Diesel mit 140 PS (103 kW), Sechsgang-Getriebe und Partikelfilter. Der Selbstzünder hinterlässt generell einen sehr guten Eindruck, ist laufruhig, leise, enorm durchzugsstark und zeigt sich auch beim Verbrauch von seiner guten Seite. 7,3 Liter im Durchschnitt beim S-Max, 7,5 beim etwas schwereren Galaxy haben wir bei durchaus flotter Fahrweise und einem hohen Anteil an Stadtfahrten ermittelt. Das sind schon gute Werte.
Gut auch die Ausstattung der beiden Modelle, die schon in der Basisversion Ambiente neben allen wichtigen Sicherheitsfeatures (samt Knieairbag für den Fahrer) unter anderem über Klimaanlage, elektrisch bedien- und beheizbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber verfügen. Dafür zahlt man beim Galaxy 2.0 TDCi mit 140 PS 29 200 Euro, beim S-Max mit zwei Sitzen weniger 27 475 Euro. Nach dem Vergleich steht fest: Nur wer wirklich häufiger mit mehr als fünf Personen unterwegs ist, sollte sich für den Galaxy entscheiden. Der S-Max ist die etwas agilere und sportlichere Variante des Van-Duos.
Wolfgang Schäffer

Nächste Woche: Autos der Zukunft »sprechen« miteinander

Artikel vom 30.12.2006