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Vom Kochkurs bis zur
großen Zaubershow
Kinderfreundliche Angebote nicht nur in klassischen Feriengebieten gefragt
Gespannt sitzen die Eltern im Restaurant - da wird die Tür zur Küche aufgestoßen und ein Dutzend Knirpse mit Kochmützen schleppt stolz wie Oskar ein selbst gezaubertes Drei-Gänge-Menü herein.
So oder so ähnlich könnte es aussehen, wenn Hilton das Küchenregiment an Kinder übergibt. Mit den »My little Hilton«-Kinder-Kochkursen bieten sieben der gleichnamigen Hotels in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ein Programm, das besonders Junior-Köche ab sechs Jahren ansprechen wird.
Unter professioneller Anleitung lernen die Kids nicht nur den Umgang mit Topf und Kelle, sondern auch schmecken und genießen. Die Kinder von heute sind die Gäste von morgen. Hoteliers tun also gut daran, die Kleinen nicht nur ernst zu nehmen, sondern auch als vollwertige Gäste zu behandeln.
Die Reiseveranstalter haben das schon längst begriffen. Sie wissen, dass Kinder ein gewichtiges Wort mitzureden haben, wenn es um die Wahl des Urlaubsortes und -hotels geht. Von den österreichischen »Kinderhotels« bis zum »Solino Club« unter südlicher Sonne: Die Kids wissen genau, wo sie Spaß haben können. Und Veranstalter wie das Bielefelder Unternehmen »Ruf Jugendreisen« könnten gar nicht überleben, wenn sie ihr Ohr nicht exakt am Puls der jungen Leute von heute hätten. Kinder gehören bekannterweise aber auch zu den schwierigsten Zielgruppen.
Kinderfreundliche Angebote sind nicht nur in den klassischen Feriengebieten gefragt. Nach dem großen Erfolg der Kochkurse im Restaurant »Chalet« des Best Western Premier Arosa Hotels für die »Großen« hat sich das Küchenteam um Küchenchef Frank Bücker etwas Neues einfallen lassen: einen Kinderkochkurs für kleine Starköche.
Bücker, selbst begeisterter Vater von zwei Kindern, stellt sich jedes Jahr wieder die Frage, was man mit den Kindern und deren Freunden am Kindergeburtstag unternehmen könnte. Schnell kam die Idee eines Kinderkochkurses, bei dem die Kleinen fleißig in der Küche kochen, backen, den eigenen Tisch im Restaurant dekorieren und zum Schluss das eigene Menü genießen.
So lernen die Kinder zum Beispiel, wie eine köstliche Cornflakes-Panade für ein Putensteak entsteht und dieses anschließend knusprig-kross gebraten wird. Spielerisch erfahren sie, wie man hausgemachte Nudeln herstellt, Fruchtspieße mit Schokolade ummantelt oder Möhrenmuffins backt. Außerdem wird das Interesse für gesunde Ernährung geweckt, viele verschiedene Gemüsesorten vorgestellt, die Kinder lernen, wie Spinat oder Kartoffeln roh aussehen und worauf man am heißen Herd zu achten hat.
Küchenchef Bücker, der bereits die ersten Kochkurse durchgeführt hat, schwärmt: »Es ist schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kleinen in der großen Hotelküche agieren. Besonders das Herstellen hausgemachter Nudeln fasziniert viele Kinder, die sich immer schon gefragt haben, woher die Spaghetti eigentlich kommen.«
Zwei verschiedene Kindermenüs können gekocht werden. Der Kinderkochkurs eignet sich für eine Gruppengröße von fünf bis zehn Kindern. Er ist täglich außer freitags buchbar.
Auch der Spruch »Es gibt zwei Arten zu reisen, First Class oder mit Kindern« gilt heute nicht mehr. So hat das Berliner Regent-Hotel am Gendarmenmarkt einen Kinder-Knigge-Kurs im Programm, welcher den Kurzen verrät, warum der Salat bei Tisch links steht und dass es auch noch andere wohlschmeckende Speisen gibt außer Nudeln oder Pommes mit Ketchup. Außerdem wird den Kindern zur Abwechslung auch eine altersgerechte Führung hinter die Kulissen des Hotels geboten, Patisserie inklusive.
In St. Ulrich im Grödental mit seinen markanten Dolomitengipfeln liegt das Familienhotel »Cavallino Bianco«. Das »Warten auf das Christkindl« wird angesichts des vielfältigen Angebotes kurzweilig und abwechslungsreich: Seit Anfang Dezember locken die noch unberührten Grödner Pisten zum Skispass. Für Gästekinder unter acht Jahren zieht das Cavallino Bianco den ganzen Winter über einen Gratis-Skipass aus der Tasche. Animateure und Betreuer sorgen außerdem im »Lino Land« oder im »Linoƕs Beach Club« für Action: Eine Mini-Sportarena, das Piratenland, eine riesige Lego-Baustelle, ein großes Aquarium mit fernsteuerbaren U-Booten und eine neue Go-Kart-Bahn führen die Hitliste an. Im Theater sorgt eine Zaubershow für staunende Gesichter, draußen eine lustige Pferdekutschenfahrt durch St. Ulrich. Sind die Kinder in guten Händen, macht Eltern das Christmas-Shopping erst richtig Spaß.
Was in Ferienclubs speziell für Familien als selbstverständlich gilt, ist es in mitteleuropäischen Stadthotels noch lange nicht. Die LSF Hotels in Deutschland und in der Schweiz haben sich nun die Kinderfreundlichkeit groß auf ihre Fahnen geschrieben und das »Kids Konzept« eingeführt. Es bietet in einem 12-Punkte-Katalog verbindliche Standards für einen kindgerechten und familienbewussten Service. In den 18 Häusern der LSF-Gruppe zwischen Bad Bramstedt bei Hamburg und Zürich werden Kinder immer als erste begrüßt. Sie erhalten bereits an der Rezeption ein kleines, altersgerechtes Geschenk wie ein Spiel oder Buch. Bis sie 14 Jahre alt sind, übernachten Kinder immer gratis im Zimmer der Eltern.
Thomas Albertsen

Artikel vom 23.12.2006