20.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentarifo-Stimmungsbild

Erste Früchte der Reformen


Selbst Optimisten reiben sich ein bisschen verwundert die Augen. Da stagnieren seit Jahren die Reallöhne. Da steigen die Ausgaben für die Gesundheit. Da müssen die Deutschen immer mehr Geld für ihre Altersvorsorge zurücklegen. Und als wär' das nicht genug, wird auch noch die Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte erhöht. Und trotzdem ist die Stimmung in der Wirtschaft und bei den Verbrauchern so gut wie zuletzt bei Beginn des Vereinigungsbooms.
Ein Wunder und so unverdient, wie die ewigen Kritiker behaupten, ist das Konjunkturgeschenk aber nicht. Die Zurückhaltung bei den Lohnabschlüssen, aber auch erste, im Rahmen der »Agenda 2010« beschlossene Ansätze für eine Reform des Sozialsystems tragen jetzt Früchte. Deutschland hat, obwohl zur Stunde noch zu viele Arbeitsplätze ins Ausland abwandern, an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen.
Wer will, darf ein paar Sektkorken knallen lassen. Ängstliche Gemüter können zur Sicherung des Aufschwungs auch Kerzen anzünden. Alle werden wir nicht darum herumkommen, 2007 wieder die Ärmel aufzukrempeln. Bernhard Hertlein

Artikel vom 20.12.2006