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Wuckel sieht erste Früchte seiner Arbeit

Arminias Frauen mit erschreckend schwacher Auswärtsbilanz: Acht Spiele, acht Niederlagen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Sechs Siege, aber neun Niederlagen - so lautet die Halbjahresbilanz der Fußballerinnen des DSC Arminia in der Verbandsliga. »Unterm Strich bin ich zufrieden«, sagt Trainer Markus Wuckel und verweist auf die Zielsetzung in dieser Saison: »Wir wollen uns konsolidieren und Aufbauarbeit betreiben.«

Seit Anfang Mai ist »Wucki« Trainer der ersten Frauenmannschaft des DSC. Damals löste er Uwe Werner ab und gewann schon nach den letzten drei Pflichtspielen der Saison 2005/2006 die Erkenntnis: »Das wird harte Arbeit.«
Mit Jacqueline Backhaus, Ehefrau des ehemaligen Lizenzspielers Heiner Backhaus, Janina Schwake und Torjägerin Jessica Wiengarn (beide wechselten zum SV Spexard) verließen drei wichtige Leistungsträgerinnen den Verein. »Die beiden hätte ich gern behalten«, gibt Wuckel heute unumwunden zu. Nach einer intensiven Vorbereitung und einigen Meisterschaftsspielen stellte der neue ehrgeizige Trainer fest, dass das Leistungsvermögen bei einigen anderen Spielerinnen für die Verbandsliga nicht mehr ausreicht. Almut Buchholz und Kim Jeske gab er u.a. an die zweite Mannschaft ab, Jana Fiedler, die im Jahr zuvor vom TSV Oerlinghausen gekommen war, warf er mangelnde Einstellung vor und sortierte sie ganz aus. Dafür mussten immer wieder Nachwuchskräfte aus der »Zwoten« den Verbandsligakader ergänzen. Mehr schlecht als recht quälte sich Arminia über die Runden. Nach dem Auftaktsieg gegen Benhausen (1:0) folgten vier Niederlagen in Folge. Die Schwachstelle war die Abwehr. Mit insgesamt 47 Gegentoren aus 15 Partien verkam der DSC zur »Schießbude der Liga«.
Ex-Profi Wuckel ließ sich indes nicht beirren. Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Gerd Winkler erhöhte er die Trainingsintensität auf drei Einheiten pro Woche. Für den bisherigen Torwarttrainer Birger Walkenhorst nahm er jetzt den Oldentruper Spieler David Gudian als dritten Coach mit ins Boot. Zu Hause behielten Arminias Ladies nahezu eine weiße Weste. In sieben Spielen auf eigenem Terrain mussten sie nur dem BV Werther (1:4) den Sieg überlassen.
Geradezu katastrophal liest sich indes die Auswärtsbilanz: Mit acht Niederlagen und 12:35 Toren in acht Spielen rangiert der DSC auf dem letzten Rang.
In der aktuellen Tabelle verschafften sich Wuckels Schützlinge zuletzt durch zwei Heimsiege gegen Wiedenbrück und Oeding (jeweils 3:1) viel Luft im Abstiegskampf. Der Trainer ist zufrieden: »Vor allem der Sieg gegen Oeding war die beste Leistung unter meiner Regie. Da setzten die Mädel alles um, was wir uns erarbeitet haben.«
Das intensive Training hat sich offensichtlich ausgezahlt und die Mannschaft ist begeistert. »Tine» Smith: »Wir trainieren jetzt sehr leistungsorientiert. Markus Wuckel hat neuen Schwung mitgebracht. Es macht Spaß mit ihm zu arbeiten.« Selbst »Seniorin« Jeanette Grieswelle blüht förmlich auf. Ihre 13 Treffer sind ein deutliches Indiz.
Das Aufbaujahr will »Wucki nutzen, um die Mannschaft weiter voranzubringen. Am 20. Januar beginnt die Vorbereitung auf den Rest der Rückserie. Am Ende soll der 6. Tabellenplatz stehen. Nur zwei Hallenturniere werden die Damen im Februar spielen. Wuckels Devise gilt: »Punkte werden nun mal draußen geholt.«
Einen Vertrag hat der Frauen-Cheftrainer übrigens bei Arminia nicht unterschrieben. Bisher gilt eine lockere Vereinbarung zwischen ihm und Abteilungsleiter Michael Joachim. Dazu Markus Wuckel: » So lange die Mannschaft mitzieht und in der Abteilung Strukturen verbessert werden, muss sich niemand darüber Gedanken machen, dass ich eines Tages das Handtuch werfe.« Ein loses Konzept hat Wuckel auch mit dem erfolgsorientierten Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch besprochen. Die ehrgeizige Zielsetzung: »Im nächsten Spieljahr wollen wir oben angreifen und im Jahr 2011 in der 2. Liga spielen.« Eine Verbesserung der Qualität der Mannschaft soll schon für das kommende Spieljahr vorgenommen werden. »Wuckis« Anreiz für das aktuelle Team: »Wer mich in den noch ausstehenden neun Verbandsligaspielen überzeugt, ist auch in der nächsten Saison dabei.«

Artikel vom 20.12.2006