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Irak

Bush und seine Strategie


Seit Anfang November hat sich an der Lage im Irak nichts geändert - trotz massiven Einsatzes der US-Armee eskaliert zwischen Euphrat und Tigris die Gewalt, und das Terrornetz spannt sich immer dichter über das Land. Geändert hat sich seitdem nur etwas an der Einstellung des amerikanischen Präsidenten. Vor zwei Monaten wollte er den Krieg im Irak noch gewinnen, erstmals räumt George W. Bush in der Weihnachtswoche jetzt ein, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist.
Eine Erkenntnis, die aber in erster Linie darauf beruht, dass seine Republikaner eben wegen des Irak-Kriegs die Kongresswahlen verloren haben. Es muss den amerikanischen Präsidenten einige Überwindung gekostet haben einzugestehen, dass er den Kampf gegen den Terrorismus mit einem »Weiter so!« nicht gewinnen kann. Bush hat zu lange geglaubt, allein mit militärischer Stärke das Spiel entscheiden zu können. Und glaubt es immer noch. Denn seine neue Strategie scheint allein daraus zu bestehen, noch mehr Soldaten in den Irak zu schicken. So wird er wieder scheitern.
Da verspricht John Kerrys Weg, Bushs demokratischen Widersachers bei der Präsidentenwahl 2004, schon mehr Erfolg. Er sondiert in Damaskus Syriens Bereitschaft, zur Stabilisierung im Irak beizutragen. Dirk Schröder

Artikel vom 21.12.2006