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Vom Landtag in die Kita »Pusteblume«

Christian Lindner (FDP) informiert sich vor Ort


Bielefeld (MiS). Das nodrhein-westfälische Kindergartengesetz soll erneuert werden. Bei einem Besuch in der evangelischen Kita »Pusteblume« an der Feldstraße informierte sich Christian Lindner, familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion und Generalsekretär der Landes-Liberalen, über die Situation vor Ort.
Noch ist nicht klar, wie das neue Kindergartengesetz im Detail aussehen wird. Lindner stellte bei seinem Besuch gestern in Bielefeld aber einige Grundzüge vor. Die Gesetzesnovelle werde einen »Sozialindex« beinhalten. Einrichtungen in sozialen Brennpunkten müssten finanziell stärker gefördert werden. Außerdem soll es eine verbesserte Sprachförderung und mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren geben. Auch werde das Land für Investitionenn mehr Geld zur Verfügung stellen.
Bei den Betriebskosten soll es aber bei den niedrigeren Zuschüssen aus Düsseldorf bleiben. Das bedeutet: Die Stadt Bielefeld muss die Elternbeiträge erhöhen oder die anfallenden Mehrkosten selbst abdecken, wie es auch im laufenden Kindergartenjahr in Millionenhöhe geschieht.
Christina Schönherr, Leiterin der Kita »Pusteblume«, und Claudia Eickmeier, »Chefin im Kindergarten Ziegelstraße, berichteten von ihrer praktischen Arbeit. Beide Einrichtungen gehören zur Petri-Kirchgengemiende, liegen in der östlichen Innenstadt. »Hier ist der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz noch nicht erfüllt«, verwies Schönherr darauf, dass die Versorgungsquote im Quartier erst bei 75 Prozent liege.
Gemeinsam mit ihrer Kollegin hegt sie die Befürchtung, dass die Einrichtungen sich künftig mit Problemfällen »überfrachten« würden, um mehr Zuschüsse zu erhalten und damit wirtschaftlich überlebensfähig zu bleiben.
Vertrauen in die politische Willensbildung haben beide wenig. Lindner lud deshalb in den Düsseldorfer Landtag ein: »Begleiten Sie mich einfach eine Woche lang bei meiner Arbeit.«

Artikel vom 19.12.2006