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Arminia spendet
signierte Trikots

Versteigerung für Ugandas Jugend

Bielefeld (WB/mzh). Ugandas Jugendliche sind wie ihre deutschen Altersgenossen: fußballverrückt. Doch in dem afrikanischen Land fehlt es an allem - und das wird Bielefelds »Wilde Liga« jetzt ändern.

Am morgigen Mittwoch, 19 Uhr, laden die Sportler der deutschlandweit ältesten und größten freien Liga zu einer Benefizveranstaltung ins »Astoria«-Kino ein. Im geräumigsten Saal des Kinos (350 Plätze) an der Ritterstraße wird zum adventsmäßig fairen Preis von drei Euro auch ein Film gezeigt. Natürlich ein Weihnachtsfilm: »Das Leben des Brian«. Der entwickelt sich gegen Ende (»Zur Kreuzigung links! Jeder nur ein Kreuz!«) zum Osterfilm, aber das nur nebenbei.
Hauptsache ist das Drumherum: Vor dem Film werden ein handsigniertes Trikot sowie ein originaler und ein getragener Spielerdress vom DSC Arminia versteigert, und zwar in Zwei-Euro-Schritten (Mindestgebot: 50 Euro). Väter, die noch ein Weihnachtsgeschenk für den DSC-begeisterten Sprössling suchen, sind also morgen im »Astoria« genau richtig.
Außerdem zeigt der Bielefelder Lehrer David Bühlmeier, der ein Jahr lang im Dorf Nakaseeta (Distrikt Mityana) unterrichtete, Impressionen aus Uganda (Dauer: fünf Minuten). Vor allem aber hofft die »Wilde Liga« auf Sachspenden: »Wir nehmen alles an, was nach Fußballutensil aussieht und noch in akzeptablem Zustand ist«, sagt Ralf Palmisano, Aktiver im Team der »Balltänzer« und Chef (»Vornesitzer«) der in 45 Mannschaften (un-)organisierten 1100 Sportler.
Also: Sportschuhe sind heiß ersehnt, ebenso Trainingsanzüge, Trikots (in allen Größen!), Fußbälle Trillerpfeifen und Ballpumpen. Wer morgen verhindert ist, aber trotzdem Fußballerisches abgeben möchte, kontaktiert die Veranstalter telefonisch unter 106-56 24 oder unter wilde-liga@gmx.de per Mail.
»Wahrscheinlich wird ein der ÝWilden LigaÜ wohlgesonnenes Unternehmen die Spenden kostengünstig nach Uganda transportieren«, kündigt Palmisano an. Bühlmeier, der die Verhältnisse an Ort und Stelle bestens kennt, will um Ostern herum die Verteilung der Sachspenden an die bedürftigen jungen Afrikaner organisieren.
Ohne die Geschäftsführerin des »Astoria«-Kinos wäre diese Benefizaktion nicht möglich gewesen: Eliza Schilling, die am Ende jeder Saison die führenden Mannschaften der drei Teilligen bei Popcorn und Cola einen Film eigener Wahl schauen lässt, und zwar kostenlos, stellte, ohne zu zögern, den größten Saal des Hauses zur Verfügung.

Artikel vom 19.12.2006