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»Stolperstein« muss versetzt werden


Bielefeld (MiS). Ein vor einem Haus an der Oelmühlenstraße eingelassener »Stolperstein« muss heute versetzt werden. Er befindet sich bereits auf dem zum Gebäude gehörenden Grundstück. »Die Forderung der Hausverwaltung ist berechtigt«, betont Eva Hartog, Initiatorin der »Stolperstein«-Aktion in Bielefeld. Sie hat allerdings Zweifel, ob es sinnvoll ist, den Stein umzusetzen, denn vor dem Mehrfamilienhaus sei der Verlauf der Grundstücksgrenze nicht eindeutig erkennbar. Passanten wüssten nicht, ob sie sich noch auf dem öffentlichen Bürgersteig oder schon auf Privatgrund befinden.
In einem Gebäude, das früher auf dem Grundstück stand, lebte Eduard Gaus, der öffentlich gegen den Nationalsozialismus opponiert hatte und während des Zweiten Weltkriegs im Zuchthaus Werl starb. Todesursache: Unterernährung. An ihn erinnert der »Stolperstein«.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hatte die bundesweite Aktion ins Leben gerufen. In Bielefeld weisen 30 »Stolpersteine« auf die früheren Adressen von Opfern des NS-Regimes hin.

Artikel vom 19.12.2006