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15 Entführte im
Irak freigelassen

Syrien unterzeichnet Vereinbarung

Bagdad (dpa). Einen Tag nach ihrer Entführung sind 15 Mitarbeiter des Roten Halbmondes am Montag in Bagdad wieder freigelassen worden.Iraks Innenminister Dschawad al-Bolani.

Das Schicksal der anderen Verschleppten sei ungewiss, sagte eine Sprecher der Hilfsorganisation in der irakischen Hauptstadt. Bewaffnete in Polizeiuniformen hatten bis zu 30 Menschen aus einem Büro des Roten Halbmondes in der irakischen Hauptstadt verschleppt.
Unterdessen unterzeichneten der Irak und Syrien in Damaskus eine Vereinbarung, in der sich beide Länder zur Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus verpflichten.
Das vom syrischen Innenminister Bassam Abdel Madschid und seinem irakischen Amtskollegen Dschawad al-Bolani unterzeichnete Memorandum sieht außerdem eine Zusammenarbeit in der Kriminalitätsbekämpfung, der Immigration und beim Flüchtlingsaustausch vor, wie die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete. Al-Bolani sagte, sein Land begrüße das Engagement Syriens zur Stabilisierung des Iraks.
Erst kürzlich hatten die Nachbarländer nach mehr als 24 Jahren wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. Bislang hatten sowohl die USA als auch der Irak Damaskus vorgeworfen, an seiner Grenze zu wenig gegen das Eindringen von Militanten in den Irak zu unternehmen. Syrien hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
In den vergangenen Wochen hat die Zahl der Massenentführungen in Bagdad deutlich zugenommen. Mitte November waren 150 Beamte aus einem Institut des Hochschulministeriums verschleppt worden, wenige Tage später Dutzende Insassen mehrerer Kleinbusse und erst am vergangenen Donnerstag mindestens 30 Passanten und Ladenbesitzer aus einem Einkaufsviertel. Gestern tötete eine Gruppe von Bewaffneten einen irakischen Polizisten in Kirkuk.

Artikel vom 19.12.2006