19.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Doll muss abwarten

Beiersdorfers HSV-Konzept hält am Trainer fest

Hamburg (dpa). Der Bundesliga-Vorletzte Hamburger SV hält möglicherweise trotz des Misserfolgs an seinem Trainer Thomas Doll fest.
Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer stellte gestern in einem Hotel in der Hamburger Innenstadt den drei weiteren Mitgliedern des Vorstandes ein umfassendes Konzept vor, wie der drohende Abstieg verhindert werden soll. Dieser vom HSV-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann eingeforderte Plan sieht vor, dass Doll Cheftrainer bleibt.
Darüber hinaus soll die Mannschaft mit einem neuen Torwart - Wunschkandidat ist Frank Rost von Schalke 04 - sowie mit einem Verteidiger und einem Stürmer zur Rückrunde verstärkt werden. Außerdem beinhaltet das Konzept personelle Veränderungen im unmittelbaren Umfeld der Bundesliga-Mannschaft, zum Beispiel im Trainer- und Betreuerstab sowie auch im Ärzteteam. Personelle Veränderungen könnte es auch im Mannschaftsrat geben.
Die noch ausstehende Vorstandsentscheidung, ob Doll die Mannschaft tatsächlich auch beim Trainingsauftakt am 27. Dezember betreut, wird in Kürze erwartet. Nach nur einem Sieg in der Hinrunde der Fußball-Bundesliga und vier Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz hatte Hoffmann angekündigt, »jeden Stein umdrehen zu wollen«. Der 43-Jährige gilt im Vorstand, dem neben Beiersdorfer noch Marketing-Chefin Katja Kraus und der für Fan-Belange zuständige Christian Reichert angehören, inzwischen als größter Kritiker von Thomas Doll.
Nach Informationen des Radiosenders NDR 90,3 soll auch Bielefelds Coach Thomas von Heesen ebenso wie in Dortmund hoch im Kurs stehen. Bei den Arminen müssen die Hanseaten auch in die Rückrunde starten. Am 27. Januar ist die Mannschaft zu Gast in der SchücoArena.
Es ist damit zu rechnen, dass der HSV bis morgen eine Entscheidung in der Trainerfrage fällt, weil dann der zwölfköpfige Aufsichtsrat zu einer Sitzung zusammenkommt. Aufsichtsratsmitglied Willi Schulz hatte zuletzt nicht nur die Ablösung von Doll, sondern auch von Beiersdorfer gefordert. Angeblich soll Rolf Rüssmann, ehemaliger Manager bei Borussia Mönchengladbach, als Nachfolger des Sportdirektors schon bereit stehen.

Artikel vom 19.12.2006