Sao Paulo (dpa). Fabian Hambüchens WM-Revanche ist missglückt. Beim Weltcupfinale der Turner konnte der Abiturient aus Wetzlar seine Reck-Übung nicht sauber durchturnen und musste Punkteinbußen beim Ausgangswert hinnehmen.
Mit 15,225 Punkten blieb dem 19-Jährigen bei Hallen-Temperaturen von 40 Grad Celsius daher nur Platz fünf. »Natürlich war hier mehr drin«, sagte Fabian Hambüchen. Vor der Drehung zum Jägersalto war der Griff zu weit, doch er rettete sich und improvisierte dann unter dem Jubel der 7000 Zuschauer meisterlich. Die Abzüge für den Fehlgriff und die daraus resultierenden Haltungsfehler kosteten jedoch die erhoffte Medaille. So ging der Sieg an Europameister Vlasios Maras (Griechenland/16,05) vor Weltmeister Philippe Rizzo (Australien/15,875). Am Sprung lag der WM-Dritte Hambüchen mit Platz sechs durchaus im Soll. »Da hatten wir nicht viel mehr erwartet«, sagte Vater Wolfgang Hambüchen, nachdem Fabian bei der Landung einige Standschwierigkeiten hatte. Zu schwach ist im internationalen Vergleich der zweite Sprung. Weltmeister Marian Dragulescu aus Rumänien glänzte indes mit zwei Supersprüngen und siegte mit 16,562 Zählern. »Wir wollten ihm auch nicht zu viel Stress machen«, sagte Vater Hambüchen. Der Sohn steckt mitten im Abitur, Schulbücher sind derzeit sein ständiger Begleiter. Morgen muss er schon die nächste Klausur bestehen. Bevor aber die Abitur-Prüfungen anstehen, geht er über die Weihnachtsfeiertage eine Woche unter die Kreuzfahrer: »Auf der AIDA durch die Karibik, nur zusammen mit einem Kumpel. Und der Vater muss zu Hause bleiben«, sagte Fabian Hambüchen mit einem Schmunzeln. Ein anderer Deutscher meldete sich mit Platz vier am Sprung mit einem kleinen Ausrufezeichen zurück. Matthias Fahrig »Ich bin froh, dass ich wieder nach Brasilien kommen durfte. Ein tolles Land mit tollen Mädels«, schwärmte der Hallenser. Mit Hilfe einer Psychologin sei wieder Ordnung in sein Leben eingekehrt - und mit ihr der Erfolg.
Drucken