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Apart geschraubt -Êder
Drehblock startet durch

Eine Neukreation aus dem Hause Nonnenbruch


Von Uta Jostwerner
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Dass sie in der Handwerkskunst der Buchbinderei weit bewandert sind, ist hinlänglich bekannt. Die handwerklichen und kreativen Fähigkeiten von Mutter Barbara und Tochter Eva-Maria Nonnenbruch bescheren den Bielefeldern nun eine originelle Neukreation: den Drehblock.
Einen an einer Seite geleimten Zettelblock hat nahezu jeder auf seinem Schreibtisch stehen. Zur Schraube gedreht und farblich jeweils anders gestaltet, ist jeder Block ein Unikat -Êzum Benutzen fast zu schade. »Entstanden ist er als Abfallprodukt beim Buchbinden«, erzählt Eva-Maria Nonnenbruch (35), die nach einem längerem Aufenthalt im In- und Ausland in den renommierten Betrieb der Mutter zurückgekehrt ist.
Fünf Jahre haben beide an der Technik getüftelt und diese immer weiter perfektioniert. Zunächst stellten die beiden Drehblöcke als Weihnachtsgeschenk für die Kunden her. »Jetzt wollen wir die Idee nach draußen tragen und allen anbieten«, sagt die Junior-Chefin. Beim Ausstellungswochenende in der Nonnenbruchschen »Werkstatt für Bild und Buch«, Splittenbrede 11, fand der Drehblock bereits reißenden Absatz. »Wir sind regelrecht geplündert worden«, freut sich Barbara Nonnenbruch darüber, eine Marktnische entdeckt zu haben.
Sowohl Firmen als auch Privatkunden können im Atelier der Buchbinderinnen Drehblöcke mit Firmenaufdruck und nach individuellen Vorgaben in Auftrag geben. Da Nonnenbruchs auch einen kleinen Handel mit Wein aus dem Rheingau sowie Walderdbeertee aus Berlin treiben, ergeben diese Produkte zusammen mit einem Drehblock ein schönes Geschenkset.
Daneben kommt in dem Nonnenbruchschen Jugendstilhaus auch die Buchkunst nicht zu kurz. Durch regelmäßige Weiterbildungen bei den Koryphäen der Buchbindekunst in Frankreich und Belgien ist Barbara Nonnenbruch stets auf dem neuesten Stand. »Einbänden aus Kunstharz in Lacktechnik gehört die Zukunft«, ist die 68-Jährige überzeugt, die damit antiquarischen Büchern einen gleichermaßen unverwüstlichen wie auch geschmackvollen Schutzmantel verleiht. Die neue Technik hat sie bei Bruder Claes in einem belgischen Kloster kennengelernt. »Der geht völlig neue Wege«, schwärmt Barbara Nonnenbruch, die mit Leib und Seele in ihrem Beruf aufgeht.
Drehblock-Interessenten können telefonisch unter 887970 mit den beiden Kunsthandwerkerinnen Kontakt aufnehmen.

Artikel vom 18.12.2006