20.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bayern will
die Abrechnung

Revanche-Duell am Aachener Tivoli

Aachen (dpa). Für Alemannia Aachen ist es das »Spiel des Jahres«, für den FC Bayern München eine unliebsame Reise in die Vergangenheit. Am 4. Februar 2004 warf der damalige Zweitligist Aachen den Rekord-Gewinner im Viertelfinale aus dem DFB-Pokal.

Seitdem sind die »Roten« aus München in dem prestigeträchtigen Wettbewerb ungeschlagen - und bei der Neuauflage des Tivolis-Duells in der Runde der letzten 16 (20.30 Uhr/ZDF) soll sich der Kreis für den Favoriten nicht schließen. »Jeder weiß noch, wie das war«, erinnert sich Bayern-Torjäger Roy Makaay.
Mit einer Torhüter-Rotation will Trainer Felix Magath die Vorzeichen neu schaffen: Oliver Kahn, der an jenem 4. Februar 2004 durch Stefan Blank und Erik Meijer zwei Gegentreffer hinnehmen musste, räumt freiwillig seinen Stammplatz für Michael Rensing. Die Münchner werten das als gutes Omen: Der designierte Kahn-Nachfolger Rensing, der bei den Bayern-Amateuren in der Regionalliga zwischen den Pfosten steht, hat bislang 16 Pflichtspiele bestritten und dabei nie verloren.
»Absolutes Vertrauen« hat Magath in seine Nummer 2. Der 22 Jahre alte Rensing geht voller Selbstvertrauen in die Partie: »Keine Sorge«, beruhigt er seine Vorderleute. »Wir wollen den Titel verteidigen, und deshalb müssen wir gewinnen. Wir haben noch eine Rechnung offen«. Rensing ist »heiß« auf die Begegnung im Hexenkessel Tivoli: »Da zu spielen ist schon etwas Besonderes.«
Auch für einen anderen wird die Begegnung zu einer besonderen Herausforderung. Aachens Torjäger Jan Schlaudraff hat aus München ein konkretes Wechsel-Angebot bekommen, Bayern-Manager Uli Hoeneß ist von den Qualitäten des 23-Jährigen überzeugt. »Er hat gute Chancen, bei uns zu spielen«, sagte Hoeneß über den umworbenen Nationalspieler.
Schlaudraff selbst sieht in der Offerte der Münchner kein Handicap: »Dass wir jetzt gegen die Bayern spielen, macht mich nicht ängstlich.« Und einen eigenen Torerfolg hat er sich nicht unbedingt vorgenommen: »Wenn wir gewinnen und ich nicht treffe, ist das auch okay«, sagte er. Für Aachens Trainer Michael Frontzeck sind die Rollen deutlich verteilt: »Die Bayern sind klarer Favorit. Sie sind gierig nach Erfolgen und wollen auf allen Hochzeiten immer bis zum Schluss dabei sein.«

Artikel vom 20.12.2006