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Er entdeckte die schwarzen Stars

Plattenboss Ahmet Ertegün (83) starb nach Sturz beim »Stones«-Konzert

New York (dpa). Ahmet Ertegün, Gründer des legendären US-Schallplattenlabels Atlantic Records, ist tot.
Ray Charles und Ahmet Ertegün. Foto: dpa

Er starb im Alter von 83 Jahren in New York. Der in Istanbul geborene Plattenboss, der mit genialem Gespür künftige Stars entdeckte und Musiker wie Ray Charles, Aretha Franklin und die Band Led Zeppelin bekannt machte, starb an den Folgen einer Kopfverletzung, die er sich bei einem Treppensturz Ende Oktober beim Konzert der Rolling Stones in Manhattan zugezogen hatte.
Ertegün galt als eine der einflussreichsten Figuren der Branche. Im Film »Ray« (2004) über die Soul-Legende Ray Charles setzte Regisseur Taylor Hackford auch ihm ein Denkmal. Die Namen der Künstler, die Ertegün für Atlantic Records unter Vertrag nahm, lesen sich wie ein »Who is Who« der Jazz-, Blues-, Soul- und Rockmusik. Darunter waren neben den »Stones« auch Eric Clapton, Sony & Cher, Crosby, Stills, Nash & Young, Phil Collins, Dire Straits und AC/DC.
Als Sohn eines türkischen Diplomaten wuchs Ertegün in der Schweiz, in Paris, London und Washington auf, wo er mit 24 Jahren Atlantic Records gründete - mit 10 000 Dollar, die er sich von einem türkischen Zahnarzt geliehen hatte.
Ertegün liebte »die Musik der Schwarzen« und verhalf Ray Charles ebenso zum Durchbruch wie The Clovers, The Drifters, John Coltrane, Otis Redding und Wilson Picket und vielen anderen.

Artikel vom 16.12.2006