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Einwohnerzahl sinkt, die
Zahl der Haushalte wächst

Nur die Stadtbezirke Heepen und Stieghorst legen zu

Bielefeld (bp). In Senne gibt es doppelt so viele leer stehende Wohnungen wie in Dornberg. In Mitte wiederum ist der Anteil an Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften dreimal so hoch wie in Dornberg. Das sind Fakten, die der neue Wohnungsmarktbericht des Bauamtes ausweist (das WESTFALEN-BLATT berichtete).

In Bielefeld insgesamt gibt es 20 070 ALG II-Bedarfsgemeinschaften, in Mitte davon 6 679. Der Anteil an den Haushalten liegt in Mitte bei 15 Prozent, in Bielefeld insgesamt bei zwölf Prozent. In Dornberg dagegen gibt es 518 ALG II-Bedarfsgemeinschaften, fünf Prozent der Haushalte, in Heepen sind es wie in Stieghorst 14 Prozent, in der Senne neun Prozent.
Von Stadtbezirk zu Stadtbezirk höchst unterschiedlich wird die Bevölkerungsentwicklung bis 2030 prognostiziert.
Die Bevölkerungspyramide von Mitte zeigt einen hohen Anteil von 25- bis 30-Jährigen, der Anteil von Kindern und Jugendlichen ist aber niedriger als in anderen Stadtteilen. Prognose: Die Bevölkerung nimmt bis 2030 um sieben Prozent ab. Ähnlich stark schrumpft die Bevölkerung in Gadderbaum. Dort gibt es vergleichsweise wenig Kinder, aber einen großen Anteil von 50- bis 70-Jährigen und von 20- bis 25-Jährigen. Grund: die Hochschulen in Bielefeld. Der größte Bevölkerungsrückgang mit elf Prozent wird für Dornberg erwartet. Die Stadtteile Heepen und Stieghorst dagegen sollen sogar um zwei bzw. drei Prozent »zulegen«. Die Geburtenraten in Stieghorst gehört zu den höchsten in Bielefeld. Insgesamt steigt in allen Stadtbezirken das Durchschnittsalter der Bewohner: Die Gruppe der 50- bis 70-Jährigen ist die jeweils stärkste. Bielefelds »ältester« Stadtteil ist Sennestadt.
Der Altersdurchschnitt in Bielefeld insgesamt liegt bei 42 Jahren.
Insgesamt ist die Einwohnerzahl in Bielefeld leicht rückläufig. Die Wanderungsgewinne der letzten Jahre - auch die aus dem Umland - reichen nicht aus, das Geburtendefizit zu kompensieren.
In Bielefeld gibt es 157 000 Wohnungen mit einem Leerstand von 1,5 Prozent. Weil der Wohnungsbau rückläufig ist, ist man im Bauamt überzeugt, dass es in den nächsten Jahren durchaus zu Engpässen kommen könnte. Denn: Zwar sinkt die Zahl der Einwohner, aber die Zahl der Haushalte wächst.

Artikel vom 16.12.2006