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Eckardtsheim

Die Entwicklung Eckardtsheims beginnt 1882, als arbeits- und obdachlose Wanderer in einem Senner Hof einziehen. So entsteht die erste Arbeiterkolonie im Deutschen Reich. Auf Initiative Friedrich von Bodelschwinghs, seit 1872 Anstaltsleiter in Bethel, werden in der Region weitere Höfe und Ländereien angekauft, um dort kranke Menschen (Epileptiker, Psychiatriepatienten, Alkoholiker, Tuberkulosekranke) und deren Pflegepersonal unterzubringen. Die Dynamik der Gründungsphase wird durch die Kriege weiter beschleunigt, so dass Eckardtsheim in den 1950er/60er Jahren erheblich anwächst. Zunehmend löst man sich von der Idee der langfristigen Unterbringung der Patienten. Immer mehr setzt man auf die Eingliederung in ihr Umfeld. Seit 1964 hatte Eckardtsheim den Status einer Teilanstalt, der bis 2001 erhalten bleibt. Während einer Umstrukturierung in Bethel gehen danach immer mehr Arbeitsbereiche in Stiftungen über. Eckardtsheim wird langsam zur »normalen« Ortschaft. Heute wohnen dort bereits 500 Bürger, die nichts mit der Anstalt zu tun haben.

Artikel vom 15.12.2006