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Die Porträts der Künstlerin Elisabeth Masé spielen mit surrealen Situationen.

Kontinuität und Kooperationen

Wieder fünf Ausstellungen im Jahresprogramm 2007 des Kunstvereins

Bielefeld (uj). Es bleibt bei fünf Ausstellungen zu unterschiedlichen Medien im Jahresprogramm 2007 des Kunstvereins. Neben dieser erkennbaren Linie setzt Dr. Stefanie Heraeus, Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin, verstärkt auf Kooperationen.

Nach der Fachhochschule in diesem Jahr wird es im kommenden Jahr ein gemeinsames Projekt mit der Studiengalerie der Kunsthalle geben. Zeitgleich zeigen beide Häuser Porträtmalerei der in Bielefeld lebenden Künstlerin Elisabeth Masé (23. März bis 20. Mai). »Damit werden wir unserem Anspruch gerecht, immer mal wieder auch Leute aus der Region auszustellen«, sagt Heraeus. Die Kooperation sieht sie als »Statement für eine generell gute Zusammenarbeit mit der Kunsthalle«. Damit verbunden sei auch der Wunsch, dass das Publikum nach einem Besuch der Kunsthalle einen Ausstellungsbesuch im Waldhof anschließt.
Voraus geht eine Ausstellung, die Stefanie Heraeus als »spektakulär« bezeichnet. Sie stellt unter dem Titel »Die Geschichte wiederholt sich nicht!« vom 12. Januar bis 11. März die Positionen zweier Galeristinnen in einen Dialog. Gemeint sind Anny De Decker und ihre Tochter Stella Lohaus. Von 1966 bis 1976 führte De Decker in Antwerpen eine der wichtigsten Avantgarde-Galerien Europas. 21 Jahre später gründete ihre Tochter die »Stella Lohaus Gallery«, die seither den Ruf genießt, international renommierte und sperrige Künstler zu vertreten. Im Kunstverein werden Werke aus dem Privatbesitz der Mutter gezeigt und den Werken der Postmoderne gegenübergestellt. Darunter auch der Film von Erik van Lieshout, der auf der diesjährigen Berlin Biennale für Furore sorgte. Präsentiert wird er stilecht in einem Container, der im Hof des Museums Waldhof aufgebaut wird. »Rotterdam - Rostock«, so der Filmtitel, handelt von einer Fahrradtour des Künstlers, bei der er Interviews mit den Menschen aufnahm, denen er unterwegs begegnete.
Der Sommer im Waldhof ist traditionell der von Andreas Wannenmacher kuratierten Architekturausstellung vorbehalten. Gezeigt werden außergewöhnliche Beispiele zeitgenössischer Hotelarchitektur. Die Ausstellung »baukunst -ÊDem Alltag entfliehen« präsentiert vom 25. Mai bis 22. Juli Hotels und Nachtquartiere, die mit unterschiedlichen inhaltlichen und räumlichen Konzepten innovative Ansätze verfolgen und zum Teil provokant Neues zum Thema beitragen.
Eine Themenausstellung zum Neuen Konstruktivismus schließt sich vom 24. August bis 21. Oktober an. Neben Malerei und Zeichnung liegt der Schwerpunkt auf der Skulptur.
Als Pendant zur aktuell laufenden Ausstellung »Analoge Fotografie im digitalen Zeitalter« beschäftigt sich die letzte Ausstellung 2007 mit den Möglichkeiten der digitalen Fotografie. Gezeigt werden Arbeiten des in Los Angeles lebenden Fotografen Brandon Lattu (26. Oktober bis 23. Dezember).
Positiv überrascht sieht sich die Geschäftsführerin des Kunstvereins von der guten Resonanz auf die aktuelle Fotografieausstellung, die bereits von mehr als 1000 Kunstinteressierten besucht wurde. Der Durchschnitt liegt nach den Angaben von Heraeus bei 800 Besuchern pro Ausstellung. Auf einem konstant hohen Niveau liege auch die Mitgliedszahl mit rund 1200 Mitgliedern.
Fünf Sponsoren, die sich über einen Zeitraum von drei Jahren verpflichtet hätten, sorgten nun auch für ein sicheres Planungsfundament, so Stefanie Heraeus.
Wie stets wird das Ausstellungsprogramm von einem Exkursions- und Vortragsprogramm ergänzt, für das der Kunsthistoriker Dr. Frank Duwe verantwortlich zeichnet.

Artikel vom 16.12.2006