15.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Übers Internet Standort Bielefeld voranbringen

Neue Imagekampagne soll 750 000 Euro kosten

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). 750 000 Euro soll eine auf drei Jahre angelegte Imagekampagne für den Wirtschaftsstandort Bielefeld kosten. Gesetzt wird vor allem auf die Möglichkeiten des neuen Mitmach-Internets »web2«. Über die Finanzierung wird im Januar entschieden.

Entwickelt wurde die Kampagne von der Bielefelder Agentur »Inforce« und ihren Partnern »Drogies2moro« (Osnabrück) und »Brasilhaus« (Bremen). Sechs Anbieter waren um Vorschläge gebeten worden. »Bielefeld Marketing«-Chef Hans-Rudolf Holtkamp«, Wolfgang Smode, Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE, und Oberbürgermeister Eberhard David als WEGE-Aufsichtsratsvorsitzender wählten schließlich die Kampagne des Agentur-Trios, das unter dem Namen »The Team« auftritt, aus.
»Wir haben uns für "The Team" ausgesprochen, weil es eine neue Kommunikationsplattform bietet, die auch über drei Jahre hinaus noch wirksam sein wird«, sagte Holtkamp gestern bei der Projektvorstellung im Hauptausschuss des Rates. »Der Wirtschaftsstandort Bielefeld braucht ein klares, einprägsames, unverwechselbares Profil«, formulierte Dr. Reinhard Schwarz (»Inforce«) das Ziel.
Die Kampagne könnte im Frühjahr 2007 mit Anzeigen, Werbung in bis zu neun Bundesliga-Stadien und Reklame an Bussen, Bahnen und auf Plakattafeln starten. Mit pointiert formulierten Slogans (»Was wird in Bielefeld abgebaut? Die Bürokratie.«) soll auf die neue Internetadresse »web2bi.net« hingewiesen werden.
Dort wird auf speziell Internetforen (Blogs) und Videos (Podcasts) aufmerksam gemacht. Sie beschäftigen sich mit Bielefelder Unternehmen, den Hochschulen, dem Nachtleben oder den Einkaufsmöglichkeiten. Jeder kann seine Meinung beisteuern oder Fragen stellen.
»Die Nutzer sollen in einen Dialog einsteigen«, beschrieb Heike Drogies (»Drogies2morro«) den Prozess. Deshalb auch soll die Homepage, auf die in diesem Zusammenhang verwiesen wird, in Anlehnung an die Stadt Bielefeld »Bialog« heißen. Von hier aus soll der Pfad weiterführen zu den Seiten des Rathauses, der WEGE oder der Uni - und zu »menschlichen« Ansprechpartnern.
In der Wirtschaft spielten die »web 2«-Möglichkeiten eine immer größere Rolle, betonte Schwarz. Über das Internet könnten auch die angesprochen werden, die erreicht werden sollen: Entscheidungsträger und solche, die es werden sollen.
Und sollte die Stadt Bielefeld auf die Kampagne einsteigen, wäre sie nach Dublin die zweite Kommune in Europa. Die Politiker äußerten sich grundsätzlich positiv zur Kampagne. Bezahlt werden soll sie aus dem Topf der städtischen Beteiligungsgesellschaft BBVG. Nach der Beratung in den Fraktionen muss der Beteiligungsausschuss am 18. Januar seine Zustimmung geben.

Artikel vom 15.12.2006