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TUI plant Fusion seiner Fluglinien

Aufsichtsrat sucht Weg aus der Krise: Entlassungen sollen Kosten senken

Noch stehen die Maschinen von Hapagfly und HLX nebeneinander auf dem Rollfeld. Bald fusionieren sie unter dem Namen TUIfly. Foto: dpa

Hannover (dpa). Neue Sparpläne, eine schlankere Verwaltung und die Runderneuerung der Strukturen sollen dem kriselnden Reise- und Schifffahrtskonzern TUI wieder bessere Erträge bringen. Der Aufsichtsrat kam gestern zusammen, um über die künftige Strategie von Konzernchef Michael Frenzel zu beraten.
Die Sitzung war mit Spannung erwartet worden. Ergebnisse sollten erst heute veröffentlicht werden. Vorab wurde aber schon der lange umstrittene Name der neuen Fluggesellschaft des Konzerns bekannt: TUIfly.com soll die Marke heißen.
Die neue Airline entsteht aus der Zusammenlegung der TUI-Billigflugtochter HLX und dem Ferienflieger Hapagfly, die der Aufsichtsrat bereits Ende August beschlossen hatte. Ein Sprecher wollte mit Blick auf die Beratungen des Aufsichtsrates die Pläne im einzelnen nicht erläutern. Branchenexperten gehen aber davon aus, dass die TUI mit ihrem neuen Flugkonzept ihren Internetauftritt kräftig verstärken und eine eigenständige Flugplattform des Konzerns schaffen will.
TUIfly.com soll sich an dem Geschäftsmodell der erfolgreichen deutschen Billigflugtochter HLX orientieren und sowohl Einzelflugplätze verkaufen als auch Pauschalreisekunden befördern. Mit diesem Konzept arbeitet auch die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin.
Von der Zusammenlegung der beiden Fluggesellschaften verspricht sich TUI Einsparungen in Höhe von 40 Millionen Euro. Insgesamt könnten etwa 200 Stellen in der Verwaltung gestrichen werden. Die Umsetzung sei auf einem guten Weg, sagte ein Sprecher. Spekulationen zufolge sollen insgesamt etwa 4000 Stellen im Konzern gestrichen werden - vor allem in Großbritannien und Frankreich. Aus Kostengründen solle auch die Konzernzentrale mit der deutschen Reisesparte organisatorisch zusammengelegt werden.

Artikel vom 15.12.2006