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Luisenschüler zeigen
soziales Engagement

Spenden für Sonderschule im polnischen Ostrow

Bielefeld (WB/hb). Die Schüler der Luisenschule haben in den vergangenen vier Wochen kistenweise Kleidung, Bücher, Spielzeug und Schreibwaren gesammeltt. Ihre Spenden gehen nun an eine Sonderschule für behinderte Kinder im polnischen Ostrow.

Die Schülervertretung war sofort bereit zu helfen, als Bernard Jarczak ihnen von der Sonderschule in seiner Heimatstadt erzählte. Um diese zu unterstützen, gründete der gebürtige Pole im Oktober den Verein »Waldek«.
»Der Unterricht in Ostrow scheitert an simplen Sachen. Die Kinder sind sehr arm und können zum Beispiel nicht malen, weil Stifte und Papier fehlen«, erzählt Jarczak. Mehrere Stunden Fahrt hat er bereits auf sich genommen, um die vielen Kartons und Päckchen, die die Luisenschüler gesammelt haben, ins 80 Kilometer von Breslau entfernte Ostrow zu bringen. Maraike Kropp, SV-Lehrerin der Luisenschule, geht davon aus, dass weitere Spenden folgen werden. Weil in der polnischen Schule besonders Schreibwaren dringend gebraucht werden, hat eine 8. Klasse der Realschule im Rahmen des Deutschunterrichts auch verschiedene Unternehmen angeschrieben. Einige Spenden, unter anderem vom WESTFALEN-BLATT, konnten auf diese Weise bereits gesammelt werden.
Die Schülervertretung der Luisenschule hat das Projekt organisiert. »Wir sind jeden dritten Tag durch die Klassen gegangen und haben über den Spendenzwischenstand informiert«, erzählt Schülersprecher Yasin Erdogan. Auch zwei PC wurden von der Schule zur Verfügung gestellt. »Darüber würde ich mich ebenfalls freuen«, sagt der 16-jährige.
Schulleiter Sven Pachur ist begeistert, dass sich seine Schüler so sehr für andere einsetzen: »Sie zeigen Engagement und investieren viel Zeit«. Ein Großteil der Realschüler stamme selbst aus einem schwierigen sozialen Umfeld, deshalb sei es wichtig, Solidarität zu zeigen.
Wenn die polnische Sonderschule für geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche im April 60. Geburtstag feiert, hat Bernard Jarczak einen ganz besonderen Wunsch: Weil viele der 280 Schüler aufgrund ihrer Behinderung nicht in der Schule unterrichtet werden können, müssen die Lehrer zu ihnen nach Hause fahren. Für diesen Zweck möchte der Vereinsgründer einen Bulli spenden. Weitere Informationen zu »Waldek e.V.« gibt er telefonisch unter 05 21 / 1 36 57 22.

Artikel vom 19.12.2006