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Straßenkind für einen Tag


Brackwede (mp). Wenn es in Deutschland auch nicht allen Menschen wirtschaftlich gut geht - in vielen anderen Ländern ist die Not wesentlich größer. Das haben jetzt die 28 Schüler der Klasse 6a an der Gesamtschule Rosenhöhe im Fach Gesellschaftslehre gelernt. Am Beispiel der Straßenkinder Indiens erfuhren die Elf- bis 13-Jährigen vom täglichen Überlebenskampf gleichaltriger Jungen und Mädchen. Zum Abschluss der Unterrichtsreihe gingen die Gesamtschüler gestern selbst auf die Straße: Unter dem Motto »Straßenkind für einen Tag« sammelten sie an der Brackweder Hauptstraße Geld für einen guten Zweck. Als kleine Gegenleistungen boten sie selbst gebastelten Schmuck an, Seifentiere oder einen schnellen Schuhputz-Service. Aufgeteilt in kleine Gruppen, hatten sie nach gut zwei Stunden stolze 123 Euro zusammengetragen. »Das Geld spenden wir jeweils zur Hälfte an die Hilfsorganisationen ÝMiseriorÜ und ÝWorld VisionÜ«, erklärt Klassenlehrerin Silke Gerling. »Die unterstützen Projekte für Kinder in Not, bauen Schulen und Krankenhäuser.«
Für die jungen Schüler war es eine echte Herausforderung, die Brackweder Bürger auf der Straße anzubetteln: »Die meisten waren aber sehr nett und haben uns was gegeben«, sagt Léon Raba (11). Philipp Nowak (12) hat auch andere Erfahrungen gemacht: »Da kommen Menschen mit dicken Einkaufstaschen aus dem Supermarkt und behaupten, sie hätten kein Geld...«

Artikel vom 15.12.2006