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Gerry Weber verfehlt Gewinnziel

Modemacher steigert Umsatz - Logistikkosten schmälern Ertrag

Von Edgar Fels
Halle (WB). Das Haller Modeunternehmen Gerry Weber AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005/06 (31.10.) dank der Eröffnung neuer Geschäfte zwar deutlich mehr umgesetzt, blieb aber unter seinem Gewinnziel.

Unter anderem hätten höhere Transport- und Logistikkosten das Ergebnis geschmälert, teilte der Konzern gestern mit.
Die börsennotierte Gerry Weber International AG steigerte den Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 12,1 Prozent auf 440,5 Millionen Euro und erreichte damit die selbst gesteckten Ziele. Der Ertrag (EBIT) wuchs von 35,8 auf etwa 40 Millionen Euro. Geplant hatte Gerry Weber einen Ertrag von 46 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2006/2007 plant der Haller Modemacher einen Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro.
Der Umsatzanstieg resultierte aus den bestehenden Flächen sowie der Expansion im Ausland. In den kommenden Jahren will sich das Unternehmen weiter ausdehen, etwa nach Osteuropa, Skandinavien, Kanada und Fernost. Dabei solle der Umsatzanteil der eigenen Geschäfte von derzeit elf auf 25 bis 30 Prozent steigen. Die neue Herrenkollektion sei gut angekommen. Etwa 200 nationale und internationale Händler nahmen sie bereits in ihr Programm.
Die Zahl der »Houses of Gerry Weber« stieg im Geschäftsjahr von 102 auf 129, darunter so genannte Flaggschiff-Geschäfte an exklusiven Standorten wie London und Wien. Das 510 Quadratmetern große Gerry-Weber-Haus in Wien entwickelte sich von Anfang an mit Umsätzen pro Quadratmeter von 12000 Euro zu einem der erfolgreichsten Standorte.
Die Umsätze in den eigenen Geschäften in Deutschland, England, Österreich und Spanien erhöhten sich um 60 Prozent von 30 Millionen Euro im Vorjahr auf mehr als 50 Millionen Euro. Damit tragen sie bereits elf Prozent zum Konzernumsatz bei. Bis 2008 peilt Gerry Weber 300 bis 400 eigene oder Franchise-Standorte an.
Im neuen Geschäftsjahr will Gerry Weber mit der EBIT-Marge eine zweistellige Höhe erreichen. Den Grund gelegt für diese Ziele hätten die hohen Auftragseingänge für die Frühjahr-/Sommerkollektion 2007, die über alle Marken um 28,5 Prozent stiegen.
Die Strategie, sich vom reinen Bekleidungshersteller zum internationalen Fashion- und Lifestyle-Konzern und zum Systemanbieter zu entwickeln, wolle Gerry Weber weiter zielstrebig verfolgen.

Artikel vom 15.12.2006