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»Absturz« beim Häuslebau

Wohnungsmarktbericht: Dornberg schrumpft am meisten


Bielefeld (bp). »Der Absturz war vorhersehbar,« sagt Dezernent Gregor Moss. Der aktuelle Wohnungsmarktbericht mit Zahlen und Fakten aus dem Jahr 2005 zeigt, welche Folgen der Wegfall der Eigenheimzulage hat: 2004 wurden noch 770 Eigenheime in Bielefeld gebaut, im Jahr darauf waren es nur noch 431. Zurzeit gibt es in Bielefeld über 500 baureife Grundstücke für Einfamilienhäuser.
Trotz der rückläufigen Zahlen stellt sich die Bautätigkeit in Bielefeld im Vergleich zu anderen NRW-Großstädten noch positiv dar. Gleichzeitig hält der Trend »Zurück in die Innenstadt« weiter an, das seniorengerechte Wohnen erlangt zunehmend Bedeutung.
Weiterer Trend: Während die Bevölkerungszahl insgesamt zurück geht, steigt die Zahl der Haushalte an. Bis zum Jahr 2030 gibt es vier Prozent weniger Bielefelder als heute. Der größte Bevölkerungsrückgang, nämlich elf Prozent, wird in Dornberg erwartet, in Mitte sind es sieben Prozent, in Heepen und Stieghorst dagegen gehen die Zahlen um drei bzw. zwei Prozent nach oben. Erstmals, so Norbert Metzger und Jens Hagedorn, die den Wohnungsmarktbericht erarbeitet haben, beruht die Ermittlung der Leerstände auf einer anonymisierten Stromzähleranalyse: Danach sind 2400 Wohnungen - 1,5 Prozent des Bestandes - nicht bewohnt. Metzger: »Ein unproblematischer Wert.« 900 Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften seien im vergangenen Jahr zur Reduzierung ihrer Unterbringungskosten aufgefordert worden, 34 von ihnen seien umgezogen. In Bielefeld gebe es 20 000 Wohnungen, die dem Hartz IV-Mietlimit von 4,64 Euro pro Quadratmeter entsprächen.
Norbert Metzger nennt den Wohnungsmarkt in Bielefeld »ausgeglichen und entspannt«. Wichtig sei es, den Bestand zukunftsfähig zu modernisieren, Brachflächen in der Innenstadt, nicht auf der »grünen Wiese« für das Wohnen zu erschließen.
l Den aktuellen Wohnungsmarktbericht gibt es von sofort an kostenlos - er finanziert sich über Werbung - in der Bauberatung im ehemaligen Kreishaus, August-Bebel-Straße 92. Einzusehen ist er auch im Internet unter www.bielefeld.de

Artikel vom 15.12.2006