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Von Heesen will die
doppelte Bescherung

Heute Trainerlizenz und morgen Sieg gegen Schalke

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Mit drei Veränderungen in der ersten Elf strebt Fußball-Bundesligist Arminia Bielefeld einen erfolgreichen Jahresabschluss an. Im ausverkauften Heimspiel gegen den West-Rivalen Schalke 04 (Anpfiff am Samstag um 15.30 Uhr) kehren die Routiniers Artur Wichiniarek und Rüdiger Kauf zurück. Innenverteidiger Markus Bollmann vertritt den verletzten Petr Gabriel.

Zum Comeback des Jahres kommt es höchstwahrscheinlich während der zweiten Halbzeit. Der seit dem Sommer verletzte Albaner Fatmir Vata - in Bielefeld Publikumsliebling - steht nämlich erstmals seit seinem Kreuzbandriss wieder im Kader und ist vor Ungeduld kaum zu bändigen. »Wenn er selber sagt, er brenne wie eine Wunderkerze, dann brennt er wie 100 Wunderkerzen«, sagte Trainer Thomas von Heesen gestern.
Dennoch denkt er überhaupt nicht daran, Vatas Leuchtkraft beispielsweise auf der rechten Außenposition von Anfang an ins Spiel zu bringen. Von Heesen: »Es wäre zu viel verlangt, ihn von Anfang an spielen zu lassen. Wir brauchen ihn vielleicht im Verlaufe des Spiels viel dringender als in der Anfangsphase«, bremst er überzogene Erwartungen.
Ansonsten soll am Samstag aber niemand zurückgehalten werden. Von Heesen, der heute Vormittag in Köln sein Trainerdiplom als Fußball-Lehrer überreicht bekommt, verlangt von der Mannschaft, alles zu geben und »bis zum letzten Grashalm« zu kämpfen: »Wir müssen Vollgas geben, damit wir uns alle noch mal belohnen können. Es ist unser Ziel, diese tolle Hinrunde mit einem Erfolg abzuschließen.«
Dabei wünscht der Trainer keine halben Sachen: »Schalke will Herbstmeister werden. Wir wollen das verhindern, und wir wollen gewinnen.« So klar das Ziel, so schwierig die Aufgabe. Seit mehr als vier Jahren warten die »Blauen« nun schon auf einen Erfolg gegen die »Königsblauen«, doch dieses Mal könnte das Kunststück endlich gelingen, weil Rüdiger Kauf (Kapselzerrung im Knie) und Artur Wichniarek (Erkältung) wieder am Ball sind.
Dass zudem Jörg Böhme extrem motiviert gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber auflaufen wird, muss nicht betont werden. Der Armine erlebte in Gelsenkirchen die erfolgreichste Zeit seiner Karriere, wurde Pokalsieger und Nationalspieler. Am Ende schob man ihn trotzdem ohne große Dankbarkeit nach Mönchengladbach ab. Das wurmt ihn noch immer.
Neben Abwehrmann Petr Gabriel fehlt auch Stürmer Christian Eigler - beide wegen einer Innenbanddehnung. Abdelaziz Ahanfouf fällt wegen einer Grippeerkrankung ebenfalls aus.

Artikel vom 15.12.2006