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Deutsche Manager
sind Firmen treu

Ihr Einkommen halten sie aber für zu niedrig

München (WB). Deutsche Manager fühlen sich in ihrem aktuellen Unternehmen sehr wohl. 67 Prozent denken derzeit nicht über einen Wechsel des Arbeitgebers nach.

Dies ergab eine internationale Studie im Auftrag von Robert Half Management Resources, dem weltweit führenden Vermittler von Interim Managern im Finanz- und Rechnungswesen. Jeder Zweite äußert sogar den Wunsch, seine aktuelle Stelle zu behalten. Damit scheinen deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter erfolgreicher zu binden als die europäische Konkurrenz.
In den Niederlanden verfolgen nur 16 Prozent der Finanzmanager offensiv das Ziel, ihre aktuelle Position zu behalten, in Großbritannien lediglich elf Prozent. In Irland möchten sogar nur drei Prozent den Status quo bewahren.
»Ein entscheidender Faktor scheint die Arbeitsbelastung zu sein, die in Deutschland offenbar erträglicher ist als in anderen Ländern«, erklärt Sven Hennige, Senior Regional Director Central Europe bei Robert Half Management Resources.
Während in Deutschland nur jeder Dritte (32 Prozent) ein besseres Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit anstrebt, sind es in Irland 51 Prozent der Finanzmanager. In den Niederlanden hätte gern jeder Zweite (48 Prozent) günstigere Arbeitszeiten, in Großbritannien immerhin 42 Prozent.
Wenn deutsche Manager nach einer beruflichen Veränderung streben, dann häufig im eigenen Unternehmen. 25 Prozent halten aktiv nach Möglichkeiten Ausschau, in der angestammten Firma aufzusteigen. »Im Sinne einer erfolgreichen Mitarbeiterbindung sollten Unternehmen die Ambitionen ihrer Mitarbeiter unterstützen«, sagt Hennige.
Auch für die europäische Konkurrenz könne dies der richtige Weg sein, die Treue zum Arbeitgeber zu stärken. »Schließlich sieht auch in den anderen EU-Ländern rund jeder Vierte seine Zukunft in einer firmeninternen Karriere.«
Lediglich das Einkommen sorgt in Deutschland für eine gewisse Unzufriedenheit. 57 Prozent der deutschen Finanzmanager bezeichnen eine Gehaltserhöhung als ihr aktuell wichtigstes Karriereanliegen. »Allerdings scheint dies keine Auswirkungen auf ihre Loyalität zum Unternehmen zu haben«, meint Hennige.

Artikel vom 16.12.2006