Von Carsten Rave ZDF, Sonntag, 20.15 Uhr: Mit der RTL-»Traumhochzeit« wurde sie berühmt in Deutschland. Acht Jahre lang (bis 2000) machte Linda de Mol Paare im TV glücklich. Mit »Hausfieber« (RTL) und »Der Millionendeal« (Sat.1) hatte sie weniger Glück. Jetzt aber findet die blonde Holländerin den Weg zurück ins deutsche Fernsehen, in der Liebeskomödie »Mr. Nanny - Ein Mann für Mama«.
Was nur wenige deutsche Zuschauer wissen: Linda de Mol, in zweiter Ehe mit Regisseur Sander Vahle verheiratet und Mutter zweier Kinder, ist in ihrer Heimat seit längerem als Schauspielerin aktiv. Sie wirkte als Kommissarin in einer Krimiserie mit und steht noch in der Serie »Gooische Vrouwen« vor der Kamera. Linda de Mol synchronisiert sich in diesen Tagen selbst - das Format soll 2007 auch beim ZDF laufen. Für Linda de Mol ist der Vertrauensvorschuss des Senders hoch einzuschätzen. »Das ZDF hat mir bereits vor der Ausstrahlung des Films angeboten, einen zweiten zu produzieren, ohne dass die Quoten der ersten Produktion eine Rolle spielen.« Während die zweifache Mutter in Deutschland sich wieder neu zurechtfinden muss, ist sie in ihrer Heimat populär wie eh und je. Die Comedyserie »Gooische Vrouwen«, eine holländische Fassung von »Desperate Housewives«, wurde auf Talpa TV, dem Sender ihres Bruder John de Mol, gezeigt. 70 Teile einer Krimiserie mit ihr als Kommissarin wurden ausgestrahlt, außerdem ein Kinofilm, ein weiterer ist in Planung. Darüber hinaus ist Linda de Mol, die sich die Tränensäcke wegoperieren ließ und schlanker geworden ist, Chefin der Zeitschrift »Linda«, die in jeder Ausgabe ihr Konterfei auf dem Titel trägt. 150 000 Stück werden von jedem Heft verkauft - für das kleine Nachbarland Holland eine enorme Zahl. Im Sonntagsfilm nun geht es um die dynamische Kindermöbel-Designerin Lissy Meister, die ihr Leben als allein erziehende Mutter von drei Kindern und ihrem Beruf koordinieren muss. Als ihr Au-pair-Mädchen mit der Haushaltskasse durchbrennt, hat Lissy ein Problem: Sie kann sich keinen Urlaub nehmen, da sie vor einer wichtigen beruflichen Entscheidung steht. Eine Kindermädchen-Agentur vermittelt Lissy den homosexuellen Benno Krüger, der als »Kindermädchen« reichlich Erfahrung gesammelt hat. Benno will jedoch heiraten und überredet seinen besten Freund Nick (Florian Fotz), für ihn einzuspringen, da der ihm sowieso noch etwas schuldet. Nick ist eigentlich Ingenieur, heterosexuell und ein Frauenheld, der von Verantwortung und festen Bindungen absolut gar nichts hält. Als Nick unter Bennos Namen seinen Job als Nanny der Familie Meister antritt, bahnen sich Verwirrungen an.
Drucken