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Eigengewächse als Trumpf

Minden zeigt im Derby mehr Leidenschaft als Lübbecke

Von Volker Krusche
Minden/Lübbecke (WB). Wohl dem, der über gute Eigengewächse verfügt. Zumindest wenn sich GWD Minden und der TuS N-Lübbecke im Derby gegenüber stehen.

Es war die 52. Auflage des Evergreens im Mühlenkreis. Und zum 26. Mal sicherten sich die »Grün-Weißen« den Sieg. 27:25 hieß es nach 60 intensiven Minuten verdient für die Hausherren. Die boten - den finanziellen Zwängen gehorchend - zahlreiche Eigengewächse auf. Und eben die machten auch den Unterschied zweier ansonsten auf Augenhöhe befindlicher Handball-Bundesligisten aus.
Denn: wer als Jugendlicher mit dem Derby groß wird, der geht mit diesem Spiel ganz anders um. »Die Mindener Eigengewächse entwickeln eine größere Leidenschaft. Das habe ich meinen Spielern vor der Partie auch gesagt.« TuS-Trainer Jens Pfänder war es letztlich selbst, der die größte Leidenschaft produzierte. »Da fehlt dann der Tick Aggressivität in der Abwehr, der uns Ballgewinne beschert, über die wir einfache Tore machen können. Hier hat GWD sehr viel mehr Treffer erzielen können.«
Minden präsentierte sich vor den mit 4059 Zuschauern ausverkauften Rängen der Kampa-Halle aber auch mannschaftlich geschlossener. Da bissen Kapitän Arne Niemeyer (Handwurzelbruch) und Linkshänder Moritz Schäpsmeier (Bänderdehnung) kräftig auf die Zähne. Im Derby wollte keiner von ihnen fehlen.
Schon in den ersten 30 Minuten gaben die Gastgeber den Ton an. Als der TuS N-L aber auf 13:14 verkürzte, lag die Wende in der Luft. Doch in Überzahl kassierten die Lübbecker zwei Gegentreffer, so dass sich Minden über 17:13 und 21:15 bis zum 27:22 auf der Siegerstraße sah. Der »Endspurt« des Schlusslichtes kam zu spät. Ein Remis hätte dem Spiel aber auch nicht entsprochen.

Artikel vom 18.12.2006