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DDR-Dopingopfer
erhalten 9250 Euro

Gesamtvolumen von 1,55 Millionen Euro


Berlin (dpa). 167 DDR-Dopingopfer erhalten ein Schmerzensgeld von 9250 Euro. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und vier Rechtsvertreter von DDR-Dopingopfern unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung.
Die Opfer hatten die Rechtsanwälte zur Durchsetzung ihrer Ansprüche beauftragt. Bis Ende Februar 2007 wird die Entschädigung ausgezahlt. Der Bund beteiligt sich am Gesamtvolumen von 1,55 Millionen Euro mit einem Anteil von 1,07 Millionen Euro, der aus nicht verbrauchten Mitteln für das Kulturprogramm zur Fußball-WM bereitgestellt werden soll.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble begrüßte die Vereinbarung zwischen dem DOSB und den Opferanwälten. »Sportlerinnen und Sportler aus der ehemaligen DDR haben teilweise erhebliche Gesundheitsschäden durch staatliches Zwangsdoping erlitten«, sagte der CDU-Politiker. Eine Entschädigung für seelische und körperliches Leiden insgesamt sei allerdings kaum möglich.
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper erklärte bei der Unterzeichnung, der deutsche Sport stelle sich nunmehr seiner moralischen Verantwortung. »Wir haben diese Vereinbarung mit den Anwälten gesucht, um drohende Prozesse abzuwenden oder zu erledigen«, sagte Vesper. Die Liste der Anspruchsberechtigten sei mit den vier beteiligten Rechtsanwälten sehr sorgfältig ausgearbeitet worden. Dabei seien auch Geschädigte der zweiten Generation enthalten, also Kinder von ehemaligen DDR-Leistungssportlern.

Artikel vom 14.12.2006